Ich kann Farke schon verstehen (BORUSSEN)

Kulik, Dienstag, 28.02.2023, 13:19 ( vor 634 Tagen ) @ yeti

... er schützt die Spieler öffentlich, weil er weiß, wie wichtig es ist, nicht „die Kabine zu verlieren". Dass er dabei teilweise deutlich über das Ziel hinausschießt mit „einer von Europas besten Innenverteidigern", „dem besten Linksverteidiger der Liga" und „dem besten Stürmer der Bundesliga" macht ihn m.E. angreifbar. Denn entweder man fragt sich, warum er mit solchen Giganten dann nur Platz 7-12 ausruft. Oder, ob er spezielle Kontaktlinsen trägt, welche die Spiele für ihn ganz anders erscheinen lassen.

Er lamentiert auch nicht am Kader (nach Mainz ein wenig und zum ersten Mal - aber auf die vergangenen Jahre bezogen, nicht auf den Sommer oder Winter), was auch okay ist, weil er weder seinen Vorgesetzten schwächen möchte noch der Mannschaft das Vertrauen entziehen will.

Und, ja, er hat keinen Müsel und keinen Noß gebracht in dieser Serie, weil er der Meinung ist, dass die bisher eingesetzten Spieler die bessere Wahl sind. Ich kann auch das nachvollziehen. Auch, dass er nicht Netz für Bensebaini spielen lässt, weil er als Trainer erstmal schauen muss, die Saison so gut wie möglich zu Ende zu bringen, um selbst nicht in Frage gestellt zu werden. Dass es für Netz besser wäre, mehr zu spielen, ist klar - aber was hilft das Farke, wenn er nächste Saison nicht mehr am Ruder ist?

Ich kann sogar verstehen, dass er Spieler wie Elvedi nicht nach dem ersten oder zweiten Patzer draußen lässt. Zum einen, weil er damit den Spieler noch mehr verunsichert, zum anderen, weil ja auch Marktwerte dranhängen (was macht man im Sommer mit Elvedi, Wolf und Lainer, deren Vertrag 2024 ausläuft: Als dauerhafte Bankdrücker wird man die nur noch zum völligen Dumpingpreis los). Elvedi ist aber schon so häufig extrem trantütig unterwegs, dass er jetzt gegen den SCF wahrscheinlich Friedrich bringen muss.

Also, wie gesagt, verstehen kann ich ihn (bis auf das stereotype Spielsystem gegen tiefstehende Mannschaften), aber bei einer Sache bin ich komplett unsicher: Ist Farke ein guter Trainer - oder ist er ein Blender (aufgrund seiner rhetorischen Fähigkeiten)? Ist für mich wirklich 51:49.

Aber, Frage: Wenn er ein Blender wäre, wie wäre sein Erfolg in Norwich zu erklären? Da war er ja schon über einen längeren Zeitraum erfolgreich und nicht wie Andre Schubert ein Coach, der schnell verglüht.


gesamter Thread: