Zu viel Selbstzerfleischung (BORUSSEN)

Speedrich, Donnerstag, 31.10.2024, 10:07 ( vor 21 Tagen ) @ MTW

hier, im Social Media und überhaupt. Stöger und Kleindienst haben sich ebenfalls sehr negativ geäußert, meines Erachtens aber vor allem sich selbst und die Mannschaft kritisiert, unterschwellig auch Mitspieler, aber nicht Trainer, Sportdirektor oder Präsidium. Bei den Fans ist auf einmal alles scheiße. Alles. Sogar Bonhof.

Wir haben m. E. kein schlechtes Auswärtsspiel gemacht, hatten auch einige gute Chancen (Kleindienst, Neuhaus, Ullrich, Ngoumou). Die Leistung wird natürlich durch die 80minütige Überzahl stark getrübt. Keine Frage. Aber die Eintracht hat a) nach dem Platzverweis das defensive Mittelfeld gut dichtgemacht und b) nach vorne nur auf Ekitiké vertraut, der natürlich beim einzigen ernsthaften Konter gegen einen Friedrich seine Stärke ausspielen konnte. Nach dem Ausgleich haben wir gut Druck ausgeübt und sind m. E. durch die Wechsel geschwächt worden. Keine Ahnung, was den Trainer dazu veranlasst hat aber womöglich gab es Gründe, die mit der Leistung von Ullrich und Neuhaus nichts zu tun hatten. Dann kommt dieser Marmoush und, so wenig ich den abkann, aber der hat im 16er einfach derzeit eine große Klasse und schaltet schneller als unsere behäbige Abwehr, die bei beiden Gegentoren sehr schlecht aussieht. Das hat aber weder mit Taktik, System noch Einstellung zu tun. Seoane trifft keine Schuld wenn Friedrich sich auswackeln lässt und bei Marmoush durch die Abwehr nur zugeschaut wird.

Wir stehen in der Liga gar nicht mal so schlecht da und haben jetzt zwei Heimspiele, die man absolut gewinnen kann. Mir graut schon vor der Stimmung im und rund um den Park am Sonntag. Das kann doch keiner ernsthaft wollen, dass alles nur noch negativ gesehen wird, die Fans die Mannschaft zusätzlich verunsichern, womöglich der Trainer ausgepfiffen wird und eine grundsätzlich negative Stimmung alles nur noch weiter verstärkt. Ich appelliere an alle Borussen, sich zusammenzureißen, persönliche Befindlichkeiten hintenanzustellen und im Sinne des Vereins die kommenden Aufgaben mit Unterstützung für Spieler, Trainer und Offizielle anzugehen. Auch ich bin seit den 70ern Borussia-Fan und erwarte offensiven, kreativen Fußball mit Leidenschaft. Aber wir sind alle auch leidgeprüft. Ende der 80er, Ende der 90er, Mitte bis Ende 2000er gab es Phasen, da hatte man kaum noch Bock auf Borussia. Die ständigen Trainerwechsel haben mich damals unglaublich abgetörnt. Bis auf 2011 war es nie so, dass nach einem Trainerwechsel kurzfristig alles gut wurde. Und selbst wenn Seoane im Verein als Schwachpunkt ausgemacht worden sein wollte (oder in Kürze ausgemacht werden sollte), so wäre es doch Irrsinn, mitten in der Saison vor zwei so wichtigen Spielen auf irgendeinen Trainer umzusatteln, der gerade verfügbar ist. Wobei ich schon davon ausgehe, dass das Tischtuch zwischen Trainer und Spielern nicht zerschnitten ist! Das wäre eine komplett andere Situation und Borussia würde (!) handeln, da bin ich mir sehr sicher.

Und hier noch mal die Worte von Tim Kleindienst vom Samstag 26. Oktober 2024:
"Wir müssen versuchen, mit ihm zusammenzuarbeiten und einen Plan zu entwickeln, wie wir die Spiele gewinnen. Natürlich war das Spiel in Mainz nicht so gut, in Augsburg war es eine Vollkatastrophe. Nichtsdestotrotz dürfen wir nicht anfangen, zu hadern. Wir müssen versuchen, Hand in Hand zu arbeiten und nicht gegeneinander, das wäre kontraproduktiv."

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Der Mensch denkt, das Chaos lenkt.


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