Das war es überhaupt nicht ... (BORUSSEN)

Vengo, Montag, 22.05.2023, 09:45 ( vor 11 Tagen ) @ Potowski

Vielmehr ist es quasi aus ihm rausgesprudelt und er hat sich richtig in Rage geredet. Dieses Interview ist endlich eine Selbstkritik gewesen, die den Namen auch verdient. Aber kann natürlich nicht erkannt werden, wenn sich eh schon länger auf ihn eingeschossen wurde. Dagegen wird L. Stindl schon fast vergöttert. Dabei war er einer derjenigen, die das Protobeispiel des Weich- und schönredens in Interviews waren - könnte ich auch über Hofmann sagen - Exemplarisch für diese "Vergötterung" hier der Jubel ob seines Tores. Kein Wort darüber, dass er bereits vorher ne 100 Prozentige verballerte und dass das Tor einzig Thuram anzurechnen ist, zumal Stindl sogar noch Dusel hatte, dass es zum Aufsetzer und so zum Tor kam. Und wenn Kramer Teil des Problems ist, was ist dann Stindl? Wo sind die Fragen danach, warum er es neben dem Platz es nicht geschafft hat, die Mannschaft auf Kurs zu bringen und auch auf dem Platz oft genug nicht. Nein, ich will Lars nicht schlechtmachen, er ist der Capitano und er geht voran, versucht es zumindest. Ein hervorragender Spieler und Vorbild. Mir geht es um das zweierlei Maß und die fehlende Objektivität hier. Jetzt wird schon Weigl wegen eines Interviews auf den Schild gehoben. Wo bleibt seine Leistung und wie lange wird der toll gefunden?

Und zum "mach watt". Natürlich muss neben reden auch die entsprechende Leistung, zumindest der Wille zu erkennen sein, das ist doch überhaupt keine Frage. Aber bei dir, auch bei Schwimmbuchs, dem ich hier gleich mit antworte, wird Kramer so dargestellt, als wenn er DAS Problem wäre und das ist definitv falsch. Wer läuft denn mehr Kilometer im Schnitt als Konè, Stindl oder Hofmann? Wer rennt mehr die Lücken zu? Oder, Farke setzt ihn auf die 10 - aber Kramer ist schuld.

Und es ist nie was passiert? Es wurde nie eine Reaktion gezeigt? Ich habe in anderem Zusammenhang mal auf die Hütterzeit hingewiesen. Es stimmt also schlicht nicht. Und dann kam wieder ein neuer Trainer. Was das mit einer Mannschaft macht, spielt anscheinend keine Rolle. Dass in der Mannschaft x Spieler sind, die ablösefrei gehen können und das sich selbstverständlich auswirkt, egal. Dass sich ein Manager verpisst hat, kein Thema. Dass Spieler viel zu lange beim Verein sind, pah. Dass kein Geld da war, um zu reagieren, na und? Dass ein Trainer es vielleicht nicht schafft, seine Philosophie den Spielern zu vermitteln, wurscht.

In diesem Interview werden endlich Dinge angesprochen, die Kramer wahrscheinlich länger beschäftigen, sonst wäre es nicht so aus ihm rausgersprudelt. Hier von Taktik zu reden, ist imo infam, ne schlichte Sauerei. Chris Kramer hat sich mit diesem Interview weit aus dem Fenster gelehnt, er hat oft genug nicht seine Leistung gebracht - wie alle anderen auch - Jetzt muss er liefern und an dem Gesagtem werde ich ihn in Zukunft messen. Ihn für dieses IV aber auch noch zu kritisieren, zeugt eher davon, dass es hier bei manchen mehr um Sympathie und Antipathie als um Objektivität geht.

Das heisst alles nicht, dass die Mannschaft nicht in der Pflicht ist. Habe sie oft genug kritisiert, habe Kramer oft genug kritisiert. Aber es ist die Mannschaft und nicht nur Kramer. Und anstatt zu sagen "Endlich keine Entschuldigungen mehr (auch von Kramer), sondern Tacheles und wirkliche Selbstkritik", wird er dafür sogar noch kritisiert. Nochmal, die gleiche "Rede" von einem L. Stindl, und hier wären wahrscheinlich Jubelorkane ausgebrochen. Wie kaputt ist das eigentlich?

Für die, die das IV nicht gesehen haben, in dem viel mehr angesprochen wird, auch Taktik, als hier von manchen getan. hier der Link ab 1:16 (es ging ja um Farke, vorher um Lars)

Wünsche allen ne schöne Woche

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Ber­tha von Sutt­ner: »Kei­nem ver­nünf­ti­gen Men­schen wird es ein­fal­len, Tin­ten­fle­cken mit Tin­te, Ölfle­cken mit Öl weg­wa­schen zu wol­len. Nur Blut soll immer wie­der mit Blut abge­wa­schen wer­den.«


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