Fußball ist doch viel einfacher (BORUSSEN)

Kulik, Donnerstag, 04.04.2024, 12:07 ( vor 232 Tagen ) @ Elm

...vorab: Gute Analyse, Elm!

Ich denke trotzdem, man sollte sich nicht zu sehr blenden lassen von dem ganzen Gefasel um „Ballbesitzfußball" und „Umschaltfußball" und „Spielideen" usw.
Wenn das am Reißbrett so planbar wäre, wie einfach wäre es dann für die Gegner, darauf zu reagieren, wenn man auf „eine Art Fußball festgelegt wäre"?

Am Ende gibt es genügend Belege, dass die Tore entweder 10 bis 20 Sekunden nach Balleroberung fallen müssen oder Du brauchst ein Team, dass einen tierstehenden Gegner geduldig ausspielen kann - das geht aber nur mit Kickern, die technisch, im 1-gegen-1, physisch und von der Spielintelligenz ihren Gegnern weit überlegen sind. Deswegen macht es auch keinen Sinn, mit einer Gurkentruppe Ballbesitzfußball zu versuchen.

Uns fehlen jetzt schlicht die Spieler, die in vielen Spielen der Vergangenheit den Unterschied ausgemacht haben. Wie oft war es ein Geistesblitz von Stindl, ein Tiefenlauf von Hofmann oder eine Einzelaktion von Thuram, die zu Toren geführt hat? Latscht Upemacanu so über den Ball wie beim 1:1 in München, als Thuram das Tor macht, macht es schon einen Unterschied, ob da Jordan von der Mittellinie aus durchstartet. Oder eben Tikus.

Es gibt nun mal nur zwei wesentliche Erfolgsfaktoren im Fußball:
1. Du hast dank eines klugen Sportdirektors mit „Diamantenauge" einen Kader aus guten, sich ergänzenden Spielern.
2. Du hast einen Trainer, der ein größeres ganzes formt als die Summe der Einzelteile eigentlich hergibt.

Beides haben wir nicht, deswegen sieht es derzeit so schlecht aus. Einen Sportdirektor, den man aus diversen Gründen kaum noch Ernst nehmen kann. Und einen Trainer, unter dem ein sicherlich nicht optimaler Kader im Laufe der Saison immer schlechter wird. Keiner wird glauben, dass „der junge Favre" nicht mehr aus unserer Truppe rausholen würde und eine Heißkiste wie Kloppo die nicht zu mehr Power motivieren würde.

Klar, das sind unrealistische Trainer für uns, aber das soll nur zeigen, was möglich wäre, wenn man einen Top-Trainer hätte... (selbst Guardiola hätte Fürth nicht vorm Bundesligaabstieg bewahren können, aber mit Kloppo würde Gladbach vor Heidenheim und Werder stehen - das meine ich).

Meines Erachtens muss man sich sowohl von Virkus als auch von Seoane trennen. Die Sorge ist nur: Was kommt danach...?
Ich traue Bonhof - Lieblingsspieler in meiner Jugend - so gut wie gar nichts zu, was eine visionäre, intelligente Strategie für die Borussia der Zukunft betrifft. Als operativ-agierender, dynamischer Präsident ist der ja eine noch größere Fehlbesetzung als Virkus - und das will etwas heißen.


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