Conférencier Farke ist an seiner Kommunikation gescheitert (BORUSSEN)

Kulik, Montag, 15.05.2023, 15:37 ( vor 558 Tagen ) @ Genios

Da ich überzeugt davon bin, dass der Verein nicht das Risiko eingehen wird, „all in" auf Farke zu gehen (auch mit den wahrscheinlich erheblichen Transfereinnahmen >ihn den Kader zusammenstellen zu lassen) und in dem Wissen, dass Anfang kommender Saison schon zwei Niederlagen am Stück reichen, um alles ins Wanken zu >bringen, wird es m.E. auf eine Trennung hinauslaufen.


Was bringt dich denn zu dieser Überzeugung? Die bisherigen Statements sprechen ja eher dafür, daß man mit Farke in die neue Saison geht. Ok, es weiß natürlich auch keiner was hinter verschlossenen Türen besprochen wird.

Ich bin deshalb davon überzeugt, weil sich in den letzten Wochen eine solche Anti-Farke-Dynamik entwickelt hat, dass ein Erfolg des Umbruchs quasi sofort in der kommenden Saison einsetzen muss. Eine Pokalpleite und das erste verlorene Heimspiel der Saison würden reichen, dass der Druck auf ihn und das Team maximal werden würde. Er hat einfach zuviel Kredit verspielt.

Das Verrückte dabei ist, dass er das Vertrauen vor allem wegen seiner miserablen Kommunikation verspielt hat – und dies bei einem Trainer, der rhetorisch begabt wie wenige andere Coaches ist. Aber es reicht eben nicht, nur von Resilienz und dem Trikot mit der Raute-verteidigen zu reden, man muss das auch leben. Und da klaffen so dermaßen große Lücken, dass man die m.E. nicht mehr zusammenbekommt.

Die Plazierung, die Punkte, die miesen Spiele, die fehlende Entwicklung - all das hätte man ja noch verziehen, wenn Farke dann nicht (oft reichlich überheblich) versucht hätte, die Sachen in seinem Sinne einzuordnen. Wenn er früh genug gezeigt hätte, dass er als Trainer mit manchen Dingen nicht zufrieden ist und den Finger wirklich in die Wunde gelegt hätte, dann wäre man doch auf seiner Seite gewesen. Aber durch dieses Schönrede-Gebrabbel musste man ja denken, der ist mit sooo wenig zufrieden, der findet das geil, dass die nicht laufen und fighten, der hat einen Hals, weil er und seine Jungs in Stuttgart nicht abgefeiert worden sind usw.

Dadurch hat er die Fans verloren. Und, würde mich nicht wundern, auch die Spieler.

Er dachte, wenn er hier die Saison so gepflegt Lanz-mäßig durchmoderiert und der Freund der Führungsspieler ist, dann rasieren die ihn schon nicht wie vorher Hütter. Und die individuelle Klasse reicht dann halt auch, bei einem derart bei Laune gehaltenen Kader irgendwo zwischen 7 und 12 einzulaufen. Und das ist es ja, was man von ihm verlangt hat, denkt er sich (vermutlich). „Erstmal ankommen in der Bundesliga, keine verrückten Sachen, geschmeidig nirgendwo anecken" - und genau das ist ihm zum Verhängnis geworden, weil er sich zu sehr auf seine Rhetorik verlassen hat.

Das wird er bei seiner nächsten Trainerstation anders machen. In Mönchengladbach ist es dafür m.E. zu spät.

Klar - es kann sein, dass sie ihn halten und er rockt nächste Saison von Beginn an die Liga - dann vergessen alle schnell. Aber das Risiko dafür erscheint mir sehr hoch. Einem Polanski würden man 5x mehr an Pleiten verzeihen als Farke.


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