Aber wenn doch selbst das personifizierte Gewissen... (BORUSSEN)

Kulik, Dienstag, 18.04.2023, 13:29 ( vor 586 Tagen ) @ Speedrich

...des Fußballs das anders sieht? https://www.merkur.de/sport/tsv-1860/verlaengern-oder-tribuene-lienen-droht-johnson-373...

Ich empfinde es grundsätzlich auch so wie Du. Trotzdem denke ich, kann man zumindest mal hinterfragen, warum der Verein immer wie ein weißer Ritter auftreten muss, während der Spieler (und sein Berater) konsequent als Homo oeconomicus agiert.

Denn die Entscheidung, ablösefrei wechseln zu können, liegt ja in der Motivation begründet, ein Handgeld einzustreichen, welches sonst der Verein in Form einer Ablösesumme erhalten würde.

Wäre jetzt dem Spieler und seinem Berater bei Vertragsabschluss der „Borussia-Weg" erläutert worden, in dem Ablösesummen eine zentrale Rolle zum Überleben des Vereins spielen, dann könnte ich schon verstehen, dass man als Verein ungehalten reagiert, wenn die Spielerseite einseitig optimieren würde.

Klar kann man damit argumentieren, dass es keine mündlichen Nebenabreden im Arbeitsvertrag gibt und nur zählt, was fixiert ist. Aber manche Sachen kann man eben nicht im Vorhinein festlegen...da hilft dann nur ein Gentlemen's Agreement im Sinne von „wenn du eine tolle Chance hast, zu einem Top-Klub zu wechseln, legen wir dir keine Steine in den Weg. Dafür reizt du den Vertrag aber auch nicht auf den letzten Tag aus, wenn du nicht vorher verlängern möchtest".

Also so ganz möchte ich das „Deadline bis zur Verlängerung oder aber Wechsel! Und danach richten wir unseren Kader danach aus, dass er sich auf Jahre hinaus einspielen soll; gegebenenfalls dann aber auch ohne dich" nicht ausschließen.
Bei Netz fordern doch genau das (fast) alle, weil ein Invest in ihn in Form von Spielpraxis für den Verein mehr Sinn macht, als den leistungsmäßig besseren Bensebaini spielen zu lassen. Und die Forderung wird besonders laut erhoben, seit klar wurde, dass sich Bensebaini gegen eine Verlängerung entschieden hat.

Fraglich natürlich, was ein Coach dazu sagt. Einen Lewandowski hat auch der BVB sich nicht leisten können, ein Jahr vor Vertragsfreiheit auf die Bank zu setzen.
Jetzt könnte Farke wohl tatsächlich Netz für Bensebaini spielen lassen, ohne allzuviel kaputt zu machen. Aber Thuram draußen zu lassen, damit sich Flaco oder Telalovic für die nächste Saison als 9 einspielen können, macht leider so gar keinen Sinn.


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