Beweise... oder schweigen (BORUSSEN)

Kulik, Dienstag, 13.09.2022, 19:51 ( vor 802 Tagen ) @ Elm

...entweder das FP legt Konkretes vor – oder man sollte ein für alle mal schweigen.

Der Versuch einer Rekonstruktion:

Wenn es so gewesen sein sollte, dass Eberl bereits im Herbst seinen Abschied angekündigt hat - dies hat Hütter so gesagt - dann stellt sich die Frage, wie die Gespräche in den folgenden Monaten zwischen Verein und ME verlaufen sind. Man kann sich kaum vorstellen, dass ME den Trainer informiert, aber die Vereinsführung im Unklaren gelassen hat.

Die Frage von Königs, Bonhof, Schippers wird dann sicher gewesen sein: „Warum?"

Hätte Eberl damals die gleichen Gründe in der gleichen Intensität angeführt wie in seiner legendären PK, wäre der Verein wohl kaum auf die Idee gekommen, ihn als Nervenbündel weiter ausbrennen zu lassen. Alleine aus Fürsorgepflicht hätte man ihn von der Kommandobrücke genommen.

Also, da dies nicht passiert ist, kann es in diesen Sondierungsgesprächen zum vorzeitigen Ende der Eberl'schen Amtszeit nur um eine diffuse Art Amtsmüdigkeit gegangen sein; vielleicht hat ME auch die neue Beziehung zum Thema gemacht, um mal Abstand zu gewinnen. Also Tenor: „Irgendwie kann ich mir bis 2026 nicht mehr so gut vorstellen..." - aber weder „bin mental am Ende" noch „RB lockt mit was Metallenem für das Portemonnaie".

Sollte er aber in diesem Zeitraum - immerhin rund drei Monate - in den Gesprächen mit dem Verein signalisiert haben, dass ihn eine „neue Herausforderung bei RB reizt" und der Verein dieses Ansinnen kategorisch abschlägig beschied bis zu dem Zeitpunkt von Max' öffentlichem PK-Zusammenbruch, dann wären die Vorwürfe des FP vollkommen berechtigt. Und ich finde dann auch: Es ist nötig, dieses Vorgehen aufzudecken und öffentlich zu machen. Denn Verantwortung für Verein und Menschen zu übernehmen und sich dann derart davonzustehlen sollte nicht durchgehen.

Ich frage mich allerdings, woher das FP die Sicherheit nimmt, dass ihre massiven Vorwürfe stimmen („Heute wissen wir nicht nur, dass es eben keine Gerüchte und deine Aussagen gelogen waren, sondern auch, dass dein Wechselwunsch zu diesem Konstrukt schon vor deinem öffentlichen Abgang feststand“). Wenn es in den drei Monaten zwischen dem Verein und ME Thema gewesen ist, dass er die Möglichkeiten eines Wechsel zu RB ausgelotet hat, wäre das genau der Beweis, den das FP jetzt vorlegen müsste. Dann wäre Eberls Auftritt zwar nicht komplett gespielt - ich glaube schon, dass Eberl ganz ergriffen von seinem Abschied nach so langer Zeit war und letztlich auch von sich selbst (wann hat er eigentlich angefangen, von sich selbst in dritter Person zu sprechen?) - aber die Intention dahinter wäre kein Burnout, sondern kaltes Kalkül.

Wenn das FP sich wie Magic Howie zitiert wird nur auf „Eberl hat RB selbst zum Thema gemacht" als Beweis bezieht, wäre mir das zu dürftig.

Glaube eigentlich nicht, dass man die Sache unter der Decke halten kann, wenn RB und ME schon vor dem Januar 2021 Pläne ins Auge gefasst haben.

Klar ist: Nach diesem öffentlichen Brief wird es einen großen Verlierer geben - das FP oder ME.


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