Wer hat RP ONLINE PLUS? (BORUSSEN)

Klepper, Kaarst, Freitag, 24.06.2022, 20:11 ( vor 882 Tagen ) @ ace253

Nur allgemeines Geblubber.

Herr Virkus, in Oscar Fraulo ist kurz vor dem Trainingsstart der erste Zugang da. Mit seinen 18 Jahren bedient er die Säule mit den externen Top-Talenten – die mit Joe Scally, Luca Netz und Manu Koné schon vergangene Saison sehr ertragreich war.


VIRKUS Das ist in der Tat ein Punkt, der viel zu kurz gekommen ist. Dazu kommt Jordan Louis Beyer als Eigengewächs. Er ist etwas älter, aber hat sich auch entwickelt und seinen Teil beigetragen zu den stabilen Phasen, die es ja gab. Manchmal brauchst du den richtigen Moment, so wie bei Joe Scally und Luca Netz: Stefan Lainer war verletzt, Ramy Bensebaini noch nicht in der nötigen Verfassung. Auf einmal spielen die beiden Jungs, machen es gut und der Trainer weiß, dass er ihnen vertrauen kann.

Wie weit ist Fraulo?

VIRKUS Das werden wir sehen müssen. Er zählte in der Youth League auf jeden Fall zu den besten Spielern. Midtjylland ist im Achtelfinale knapp am späteren Sieger Benfica Lissabon gescheitert. Fraulo ist uns sofort aufgefallen, weil er technisch gut war, mutig und frech. So einen jungen Spieler zu haben, der sich keinen Kopf macht, weil er jetzt Bundesliga spielt, tut uns sicher gut. Er hat ein interessantes Profil, ich will aber den Rucksack nicht zu groß werden lassen. Fraulo ist höchstspannend – mal schauen, wie schnell es gehen kann.

Damit ist er auch die erste Neuverpflichtung in Ihrer Zeit als Sportdirektor bei Borussia.

VIRKUS Die allererste war der Trainer. Dass der Kapitän an Bord ist, war am wichtigsten. Er gibt die Richtung vor und hilft dir, deine Ziele zu erreichen. Deshalb hatte die Personalie oberste Priorität. Jetzt geht es natürlich darum, in der Mannschaft etwas zu machen. Es wird viel von einem Riesenumbruch gesprochen, doch der muss es gar nicht werden, eher ein paar gezielte Veränderungen. Ich finde, die Grundstruktur ist gut. Letztlich geht es darum, ob jemand auf dem Markt ist, der passt und erschwinglich ist.


VIRKUS Deshalb kommt es darauf an, ob man einen personellen oder stilistischen Umbruch meint. Es geht darum, dass wir zu unseren Werten zurückkehren, die uns stark gemacht haben. Immer, wenn wir gespielt haben, was wir können und wozu der Kader ausgerichtet ist, haben wir es gut gemacht. Beim 5:1 gegen Hoffenheim zum Beispiel, als es für den Gegner zwar um nichts mehr ging. Doch das war anders beim 3:1 gegen Leipzig: Da hat sich im Duell mit einer der schnellsten Mannschaften der Liga die durchgesetzt, die Fußball spielen will.

War es das Problem, dass dem Team etwas aufgezwängt werden sollte, was ihm nicht liegt?

VIRKUS Es ist ja naheliegend, dass eine Mannschaft eher erfolgreich ist, wenn sie etwas tut, wo ihre primären Fähigkeiten zur Geltung kommen. Wenn ich in der Buchhaltung arbeiten müsste, könnte ich das vielleicht nach einer Zeit, aber insgesamt wäre es schwierig. Der Kader ist zusammengestellt für eine andere Art von Fußball. Darüber hinaus gibt es Dinge, die jeder Mannschaft guttun, Schnelligkeit zum Beispiel. Sie ist nur in manchen Bereichen nicht die Grundvoraussetzung. Natürlich hätte ich im Zentrum gerne einen Spieler mit richtig viel Dynamik. Aber wenn die Struktur drumherum gut ist, lässt sich ein Defizit kompensieren. Anders sieht das auf einer offensiven Flügelposition aus, wobei ich zwischen Geschwindigkeit auf Strecke und dem Timing unterscheiden würde.

Was war der Punkt, an dem Sie am Saisonende nicht mehr mit Adi Hütter übereingekommen sind?

VIRKUS Die Trainer, die in der Bundesliga arbeiten, sind in der Regel gut. Aber manchmal passen sie nicht zur jeweiligen Situation oder beurteilen sie nicht richtig. Ich finde Adi Hütter als Trainer und Menschen gut, das sage ich ganz offen. In den Wochen nach dem Stuttgart-Spiel haben wir mehrmals die Woche zusammengesessen und über Ansätze gesprochen: Was können wir verändern? Was wollen wir verändern? Was nicht? Wenn dann die Schnittmengen nicht groß genug sind, muss man sich überlegen, ob man das als Belastung mit in die neue Saison nehmen will. Wenn es beide Seiten sogar so sehen, hat es keinen Sinn. Adi kam an dem Freitag vor dem Hoffenheim-Spiel und hat mir so aus der Seele gesprochen, dass ich gar nichts mehr sagen musste. Das finde ich auch ehrenwert, wenn jemand sich so gut reflektieren kann


Als Sie erstmals mit Daniel Farke telefoniert haben, waren die Schnittmengen offenbar deutlich größer.

VIRKUS Wir merkten langsam, dass es mit Lucien Favre nicht klappt. Ich wurde allmählich unruhig, die Kollegen meinten: Mach‘ dir keine Sorgen, der ist so. Dann habe ich das erste Telefonat mit Daniel Farke geführt. Da ging es erstmal nur um die menschliche Seite, um nichts Anderes, das hat mich schon beeindruckt. Anschließend kamen wir zu fußballerischen Dingen. Nach dem Telefonat bin ich gleich rüber zu Stephan Schippers und meinte: Wir müssen uns sofort treffen. Daniel Farke schien eine gute Lösung sein zu können.

usw....


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