Wenn alle weg sind, wer soll denn dann kommen...? (BORUSSEN)

Kulik, Montag, 29.09.2025, 11:07 ( vor 9 Tagen ) @ mailand71

...dass Virkus mit großen Teilen des Jobs überfordert ist, ist seit langem offensichtlich. Dass Bonhof mehr ein (sicherlich menschlich sehr angenehmer) Verwalter der Tradition ist, als ein visionärer Stratege, dürfte auch niemandem überraschen. Stegemann hat bis jetzt noch nicht viel gezeigt und von Markus Aretz bin ich wirklich enttäuscht, weil eine GF-Position auch bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und es nicht zu dieser in den vergangenen Jahren teils bemitleidenswerten Außendarstellung unseres Vereins kommen zu lassen. Da hätte zwingend er das Gesicht des Vereins werden müssen und nicht Virkus!

Aber mal die Frage, wer denn da jetzt kommen soll, wenn Virkus und Bonhof einsehen würden, dass das alles eine Nummer zu groß für sie ist?

So ein Präsidentenamt ist ein halbes Ehrenamt – wo findet man jemanden mit den Kompetenzen, den wir jetzt bräuchten? By the way: Schaut man sich Königs Vita an, wird man auch wissen, dass seine Ära bei BMG nicht sein Hauptfokus gewesen ist. Der Mann hat das gemacht, um zu helfen, nicht aus einer Leidenschaft für den Fußball...die Beförderung von Eberl war im Endeffekt genauso wie die von Virkus aus einer „wenn da ein paar Leute im Verein, deren Integrität und Meinung ich schätze, das für gut heißen, dann machen wir das"-Einstellung heraus getroffen worden, die das Problem für ihn einigermaßen plausibel lösten und er sich wieder Aunde zuwenden konnte. Bei Eberl war vielleicht Hans Meyer der Fürsprecher, bei Virkus evtl. Bonhof...who knows.

Was ich aber sagen will: Bei uns wurden solche strategischen Positionen doch noch nie nach einem strukturierten Prozess besetzt (in welchem der „Borussen-Vergangenheit"-Bias keine Rolle spielen darf)!

Wobei die Betonung auf „strukturierter Prozess" zur Personalbesetzung liegt: Das fängt ja schon damit an, dass diejenigen, die das Anforderungsprofil an bspw. einen Sportdirektor definieren - aktuell dürften das Virkus und Bonhof sein - alleine damit doch schon mangels Neutralität überfordert sind. Dem schreibt Virkus doch garantiert ein „muss den Borussen-Weg mitgehen" ins Pflichtenheft - und schon hast du das Problem, dass du damit einen Kandidatenkreis eingrenzt, in welchem ein Nils Schmadtke („der kennt das ja gut bei uns...war ja mal Borusse...den Rest wird ihm sein Papa schon erzählen") plötzlich zur besten Wahl wird.

So Typen wie Carro oder Watzke - man muss sie nicht mögen, aber so dorfvereinsmäßig wie Virkus kommen sie nun mal nicht rüber und konsequente Entscheidungen haben sie auch schon getroffen - sind nach knallharten Kriterien ausgewählt worden; da hat die West LB sich überlegt, wer am ehesten in der Lage ist, die Karre aus dem Dreck zu ziehen und die Kohle zu retten. Die hätten nicht toleriert, dass Niebaum/Meyer da Kobra Wegmann zum neuen starken Mann machen, weil der mal ein paar geile Buden gemacht hat.

Auch bei Book frage ich mich, ob man sich mit dem wirklich mal ganz intensiv beschäftigt hat (wer sollte das gemacht haben bei uns?) – oder ob das so ein „in Elversberg holt der ja ordentlich was raus aus dem Amateurverein"-Reflex ist. Also, ehrlich gesagt, das würde jeder kicker-Leser hinbekommen.
Mag sein, dass der richtig klasse ist - ich kann das nicht beurteilen. Aber können das andere bei uns im Verein...?

Die Euphorie „alles besser als Virkus" alleine qualifiziert keine gute sportliche Nr. 1 im Verein; genauso wenig wie es es Polanski alleine qualifiziert „dynamischer als der Schweizer Schnarchzapfen" zu sein.


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