Führungsloser Verein (BORUSSEN)

Kulik, Montag, 06.05.2024, 11:21 ( vor 200 Tagen ) @ Feysirel

Es wirkt gerade ein wenig so als ob wir Führungslos auf eine Wand zu fahren und da bin ich wieder bei Virkus, er müsste eigentlich der Starke Mann sein im sportlichen, ist es aber eben nicht und wenn doch vermag er es sehr gut zu verstecken.

...wenn man sich unsere letzten drei Trainer anschaut, wurden die alle im Laufe der Saison irgendwie immer depressiver...oder nennen wir es besser „melancholischer".

Das Thema Neuhaus hätte er mit einem „Wie in jeder Fußballmannschaft schiesst der, der sich am sichersten fühlt. Klasse, dass wir sogar drei Jungs hatten, die sicher waren, das Ding zu versenken! Spricht für Nervenstärke - oder nicht, meine Herren?" leicht umschiffen können.

Viel gravierender wären nach Bremen aber Fragen wie „Warum stellt man den laufenden Meter Reitz bei Standards gegen die lange Latte Woltemade?" - da MUSS ein Trainer eingreifen.

Oder „Warum ist partout kein Lerneffekt nach einer Führung erkennbar, weiter den Gegner zu attackieren?"
Will der Coach diese Apathie? Wenn nicht: Hören sie nicht auf ihn? Wenn doch: Sind sie nicht fit genug, die Gegenspieler über Zweikämpfe nicht ins Spiel kommen zu lassen?

Ich vermute ja, dass selbst Seoane gar nicht so traurig wäre, wenn das Kapitel von Vereinsseite aus im Sommer beendet werden würde.
Auch im Wissen darum, dass er mit der Tendenz einer hoffentlich gerade noch so geretteten Borussia, in der neuen Spielzeit sich diesen Punkteschnitt nicht wird leisten können. Kredit dürfte er nicht mehr viel haben, wenn es in den ersten 5 Spielen gerade so zu 5 Punkten reicht.

Woran liegt das nun, dass wir die Trainer so verschleissen?

Weil die Mannschaft sie fertig macht? Das unterstellt, dass alle drei Trainer echte Gurken sind, die es mit ihren ganzen Co-Trainer nicht hinbekommen, die Mannschaft zu disziplinieren.

Kann ich mir schwer vorstellen.

Die These lautet deshalb: Alle Trainern fehlte es an der notwendigen Selbstwirksamkeit in unserem Verein. Also das Gefühl zu haben, Dinge wirklich so ändern zu können, wie es notwendig wäre.

Erfahrene Trainer verzweifeln doch nicht an ein paar undisziplinierten Spielern, sondern an solchen Dingen:

Kriege ich die Spieler, die ich dringend brauche?
Habe einzelne Spieler eine zu starke Lobby im Verein?
Schützt der Sportdirektor mich auch mal medial, damit ich mich auf meinen Job konzentrieren kann?
Gibt es Machtzentren im Verein, gegen die man nicht ankommen kann?
Bin ich mehr oder weniger gezwungen, Spieler einzusetzen, damit sie ihren Marktwert halten und verkauft werden können - denn nur so würde ich Budget bekommen?

Am Ende tragen die Geschäftsführer die Verantwortung und nicht die weisungsgebundenen Trainer und Spieler, das wird mir zu oft vergessen. Führungslos trifft es vermutlich nicht ganz, aber die Führung ist definitiv nicht ausreichend.


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