Journalismus rund um Borussia (BORUSSEN)

Kulik, Donnerstag, 18.04.2024, 08:40 ( vor 13 Tagen ) @ mailand71

...habe mir gestern auch die Rasenfunk-Folge angehört. Da beschäftigt sich jemand seit Jahren mit der Borussia und analysiert ja nicht verkehrt und eloquent die Lage.
Für die Experten des Borussia-Forums aber ohne jeglichen Mehrwert, weil alles bekannt und nicht substanzieller als der Austausch hier.

Was mich deshalb schon seit längerem wundert: Warum ist das alles so oberflächlich? Warum wird da nicht mal beherzter nachgebohrt?

Der Sorgatz beschreibt lediglich, er liefert aber keinerlei Erklärungen.

„Ja, was der Schmadtke macht, weiß man halt nicht...".
„Habe nicht das Gefühl, dass sich im Sommer was ändert..."
„Was der Seoane da manchmal erzählt, verwundert mich auch..."

Undsoweiter. Alles sinngemäß.

Man hat das Gefühl, die Berichterstattung um die Borussia ist genauso lethargisch wie die Mannschaft, die sportlichen Verantwortungsträger und letztlich der ganze Verein.

Man geht nicht dahin, „wo es weh tut".

Weder unsere Spieler (im Zweikampf), noch Seoane (nie offene Kritik der Mannschaft gegenüber auch bei absoluten Minus-Leistungen), noch Virkus (stellt sich m.E. nicht der Öffentlichkeit), noch die anderen GF (ebenso komplette Abtaucher), noch das Präsidium (wo ist da die Vision für den Verein, die seit Jahren über ein „Ja gut, ich sach mal..." hinausgeht?) - und genauso die schnarchzapfige Presse als 4. Gewalt im Staate Borussia.

Als Journalist muss ich doch versuchen, da mal die Entscheider richtig zu stellen. Und wenn sie sich chronisch Wegducken, dann dieses zu dokumentieren. Kein Bashing, sondern mal klare Aussagen, wie man sich das zukünftig vorstellt...wohin ein „Weiter so" führen wird (jedes Jahr immer miesere Punkteausbeute) hat der Sorgatz ja auch deutlich gemacht - nach Sandhausen und Elversberg. Aber für das Experten-Forum sind das keine neuen Erkenntnisse.

Jedes Wirtschaftsunternehmen würde bei den Ergebnissen, für welche die GF nun mal die Verantwortung tragen, unter Feuer genommen. Nur bei uns hat man das Gefühl, die Journalisten dösen in den PK so vor sich hin, stellen ihre 08/15-Fragen und sind froh, ein paar Kekse wegzukrümmeln.

Fand ja immer, dass torfabrik die ausgewogensten Berichte über die Borussia machten und eben auch mal Trainer und Manager im Interview hatten. Mittlerweile kommt da leider nichts mehr und die Seite ist (zumindest mobile) wegen der Werbung kaum noch lesbar.
Hat der Marc Basten keine Kontakte mehr zur Borussia? Ihre Arbeit wurde von Aretz ja sehr geschätzt. Oder ist da einfach die Luft raus und es reichen ihnen die (guten) Spielkritiken?

Und wisst Ihr, wer von den ganzen Fan-based Podcasts und Youtubern nicht nur persönliche Meinung macht, sondern auch Kanäle bzw. Infos aus dem Verein hat?

Also, liebe Journalisten, wenn heute wieder PK ist, fragt doch bei Lübbo (?) mal nach, warum man Virkus und Schmadtke nicht nur über die Saison nie auf den PK erlebt, die gestreamt werden - sondern selbst nicht in den kritischen Phasen, in denen ein Kapitän sichtbar auf die Kommandobrücke gehört und nicht in die Koje?

Im übrigen: Jahrelang haben die PK mit Eberl doch immer wieder gezeigt, dass es genügend Fragen gibt, die nicht der Trainer alleine beantworten kann/sollte - obwohl „es ja nur um unser nächstes Spiel geht".

Jetzt ist man im Abstiegskampf, der Verein kriegt über eine fast gesamte Saison gerade mal 1,07 mickrige Pünktchen pro Spiel hin - damit kann ich als GF doch nicht zufrieden sein und muss mich gerade deswegen auch irgendwann mal der Realität (und das ist auch die Öffentlichkeit, die Antworten erwartet) stellen.

Denn sonst - formuliert es das bitte genauso - „wirkt der Verein bei den Fans langsam komplett führungslos".

Ich will mir nicht herausnehmen, für alle Fans zu sprechen, aber es ist schon mein Eindruck, dass man z.B. wissen möchte, wie man bereits während der Saison (und bitte nicht wieder „nach der Saison analysieren wir, schauen uns tief in die Augen und dann freuen wir uns auf den Tegernsee") das Thema „Fehlerkultur" in der strategischen Planung sieht.

Also eine zentrale Frage wäre: Ist nun der Kader eigentlich stark genug (d.h., der Trainer holt nicht genug raus)?

Oder ob man einen zu schlechten Kader zusammengestellt hat? Dann bitte eine Erklärung, wo in der Retrospektive die Fehler gelegen haben - und vor allem: Wie will man diese im Sommer nicht wiederholen?


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