es geht um maximale sichtbarkeit (BORUSSEN)

griffon, Freitag, 16.02.2024, 10:41 ( vor 93 Tagen ) @ Böki

das stadion ist genau der richtige ort für den protest.

es geht um maximale sichtbarkeit, und die ist nur im stadion gegeben, rund um die spiele. irgendwelche protesmärsche in irgendwelchen innenstädten würden nur wahrgenommen, wenn die medien groß über sie berichteten, und die meinungsindustrie ist fast komplett auf seiten der verbände. im stadion dagegen gibt es kein entrinnen, wenn die bälle fliegen, und die protestbanner entrollt werden, ist das automatisch eine nachricht, die wahrgenommmen werden muß.
jeder hysterische anfall von arschlochbommes in der "sportschau" ist ein beweis für die wirksamkeit dieser proteste.

und wenn jetzt ausgerechnet die hardcore-fans ihre dauerkarten zurückgeben würden, wäre das der feuchte traum der vereine und verbände, ein volksaustausch im stadion. es wären sofort neue, brave, anspruchslose kunden da, die folge wäre eine weitere gentrifizierung der stadien.

und ganz grundsätzlich: es gibt im kapitalismus kein "außerhalb", kein "jenseits des kommerzes". höchstens um den preis der eigenen unsichtbarkeit, der völligen wirkungslosigkeit.
aufmerksamkeit und wirkung sind nur möglich innerhalb des systems, durch maximale disruption, durch die störung des systems von innen, vor aller augen.

wenn die investoren sehen, daß sie von den fans nicht gewollt werden, und begreifen, daß jeder zuschauer zuhause auf dem sofa auch sieht, daß die investoren nicht gewollt werden, dann wird ihnen das vielleicht alles einfach zu blöd.


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