Hat Hütter die Kabine verloren? (BORUSSEN)

Kulik, Montag, 07.02.2022, 18:35 ( vor 1018 Tagen ) @ sweda

...irgendwie klingt es überall so mehr oder weniger durch, wenn man den Gerüchten Glauben schenkt: In der Mannschaft herrscht große Unzufriedenheit mit Adi.

Egal, ob „Foren-Gewäsch" (manche „Insider" wußten ja auch schon früher von der Eberl-Demission) oder Aussagen einiger Journalisten wie bspw. der Sky-Typ zuletzt oder vereinzelte merkwürdige Spieler-Aussagen nach den Spielen, in deren zögerliche Antworten man etwas hineininterpretieren könnte (Stindl beisst sich auf die Zunge, Kramer findet die Leistung schlechter als der Trainer, Elvedi fühlt sich schon irgendwie okay eingestellt, Sommer wirkt oft komplett ratlos...)

Wenn ja, warum könnten sich die Spieler vom Trainer abgewendet haben?
Bei einem Trainer wie Schubert konnte man sich vorstellen, dass der irgendwie psychomäßig-unangenehm werden könnte, von Eisenhans wollte man als Spieler bestimmt auch nicht rund gemacht werden - aber was kann Adi verbrochen haben?

Ich empfinde ihn ja als Fels in der Brandung, der trotz schwieriger Umstände immer die Contenance wahrt. Er stellte sich auch vor das Team, selbst wenn das teilweise nicht nach allzu viel Einsatz ausschaute, was da so in manchen Spielen auf den Platz geschlurft wurde.

Ein großartiges „Rasieren" einzelner Spieler sehe ich bei Adi auch nicht. Neuhaus hat am Anfang viele Spiele bekommen und völlige Grütze gespielt. Thuram würde aktuell selbst in einer AH-Truppe kaum Durchspielen, weil die Mannschaftskameraden sauer sind, dass er nach jedem Training eine Kiste in der Kabine alleine löscht - so unfit wie ein Thekenfußballer wirkt Titus derzeit, wenn man ehrlich ist.
Wer könnte sich sonst beschweren, dass er nicht spielt? Ginter einmal, okay, aber ist das auf seinem Mist gewachsen oder war das eher eine Nummer „aus Solidarität zum Verein draußen gelassen"?

Auch in Frankfurt habe ich Hütter so wahrgenommen, als ob die Spieler hinter ihm stehen und immer Gas gegeben haben für ihn und den Verein.

Also, wenn's denn stimmen sollte, wodurch könnte Adi „die Kabine verloren haben"?

Irgendwie fällt mir da überhaupt kein Grund ein, weswegen ich es auch nicht glauben will, obwohl sich immer wieder Indizien dafür zeigen.

Ich hoffe, er packt den Turnaround, denn ich empfinde ihn als eine der wenigen positiven Gestalten aktuell bei uns. Ansonsten ist das ja eher ein Trauerspiel: Der heulende Manager kann einfach nicht mehr in der größten Krise der letzten 15 Jahre, sein Stellvertreter fühlt sich in der zweiten oder dritten Reihe einfach pudelwohler, im Präsidium sind sie zu dritt 230 Jahre alt „und machen alles jaaaaanz in Ruhe", wie der Papa von Rainer Bonhof um 1950 immer empfohlen hat.

Schon hart, wie schnell wir in so eine unschöne Situation reingekommen sind. Die kann man auch nicht alleine auf Corona schieben. Da bleibt bei mir auch Kritik an Eberl: Wenn man sieht, welches Kompetenzvakuum bei uns entstanden ist, hätte er auch die Strukturen so aufbauen müssen, dass ohne ihn nicht alles gleich so wackelig wird. Hätte ja auch aus anderen Gründen vorher ausfallen können; so wirkt es leider ein wenig wie "nach mir die Sintflut".


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