Es geht mir ganz konkret um seine Aussagen (BORUSSEN)

Kulik, Montag, 17.04.2023, 09:06 ( vor 587 Tagen ) @ Elm

...ob die Alternativen im Kader genügend anbieten, um Farkes Stammspieler zu verdrängen - ein Urteil darüber würde ich mir gar nicht anmaßen. Weil ich es schlicht nicht beurteilen kann.

Was ich aber beurteilen kann, sind seine Ausführungen zu den Spielen in den PK's, die ich mir regelmäßig anhöre.

Es ist doch üblicherweise so, dass - wie zuletzt in Ffm - eine Mannschaft uns stark unter Druck setzen kann, wenn sie mit hohem läuferischen Aufwand und körperlicher Robustheit im Zweikampf unser stereotypes Aufbauspiel von hinten heraus unterbindet.

Wieviele Führungen haben wir insgesamt verloren, weil wir unter dem Gegnerdruck eingeknickt sind?

Du hörst danach aber von Farke wirklich IMMER dieselben Erklärungen, die letztlich immer darauf hinauslaufen, dass es uns nicht mehr gelungen ist, sich in Unterzahl über die Außenverteidiger-Position im klein-klein rauszukombinieren, bis wir die erste Pressinglinie des Gegners so überspielt haben, dass unsere Offensivakteure im Umkreis der Mittellinie die Chance haben, ihr „schnelles Umschaltspiel" zu platzieren.

Ich muss aber doch als Trainer nach über 30 Pflichtspielen erkennen, dass wir in diesen Situationen des aggressiv pressenden Gegners mit „Elvedi und der Keeper spielen ein paar Querpässe im eigenen Strafraum, bis es so bedrohlich wird, dass Scally oder Bensebaini nahe der Außenlinie so angespielt werden, dass in Unterzahl der bestmögliche Ball ein langer Schlag ins Nirwana ist - und der schlechteste ein Ballverlust im klein-klein ist, wodurch es hinten wieder brennt!"

Diesen Spielaufbau immer und immer wieder und in den meisten Fällen erfolglos zu versuchen (anstatt mal einen variablen Aufbau mit bspw. langen Diagonalbällen hinter die Kette des Gegners oder Zielspielern im MF, die hohe Bälle verarbeiten können und klatschen lassen usw.) ist schon völlig tumb. Sich danach aber jedes Mal in der gleichen Begründung zu ergehen „konnten nicht mehr die nötige Passgenauigkeit zeigen, um die Räume für Umschaltpositionen zu kreieren" ist ja komplett dämlich, wenn ich doch genauso lahmarschig von hinten heraus spielen lasse, wie es Farke tut! Selbst die Top-Mannschaften mit exzellenter Pressingresistenz wie bspw. Man City warten nicht minutenlang mit Querpässen im eigenen 16er, bis der Gegner sie so gut zugestellt hat, dass das Rauskombinieren mit vertretbarem Risiko gar nicht mehr möglich ist!

Sorry, aber wenn ich Farkes System in Verbindung mit seinen Erklärungen höre, ist das einfach schwach.


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