Sachlicher Artikel aus Leipzig zu Eberl... (BORUSSEN)

Genios, Freitag, 10.03.2023, 11:43 ( vor 625 Tagen ) @ mailand71

...kommt von der Leipziger Volkszeitung (klick)

Kernaussagen:

- Er war nicht weniger als eine Identifikationsfigur. Doch irgendwann lief nicht mehr alles rund. Dann kam der 28. Januar 2022. „Ich will einfach raus, ich will mit Fußball nichts zu tun haben. Ich will Max Eberl sein“, sagte Eberl – und ging.

- Als wenige Monate später die ersten Gerüchte über ein Engagement in Leipzig aufkamen, schlug das Mitgefühl gegenüber dem heute 49-Jährigen vielerorts in tiefe Abneigung um.

- Bereits bei den Spielen in Köln und gegen Union Berlin waren äußerst unappetitliche Plakate gegen den RB-Geschäftsführer gezeigt worden. „Es tropft bei mir ab. Wen es mehr trifft: meine Eltern“, kommentierte Eberl eine Aktion. Trainer Marco Rose appellierte nach dem Duell mit den Eisernen, „diesen Hohlrollern“ nicht weiter eine Plattform zu geben, sie im besten Fall mit Nichtachtung zu strafen.

- Was die Abneigung gegen Eberl befeuert, ist sein Meinungsumschwung. Stellte er 2016 noch fest, dass ihn bei RB „dieses Geschiebe von Spielern von Salzburg nach Leipzig“ störe und einen “faden Beigeschmack“ habe, so verpflichtete er bei seinem allerersten Transfer in Leipzig Nicolas Seiwald vom österreichischen Serienmeister. „Ich habe damals als Kontrahent was dazu gesagt“, erklärte Eberl in der vergangenen Woche darauf angesprochen und ergänzte: „Am langen Ende versuche ich einfach, die besten Spieler nach Leipzig zu bekommen - und wenn eben der beste Spieler für einen möglichen Ersatz von Konni Laimer in Salzburg spielt, dann werde ich mich da auch weiter umschauen.“

- Wirtschaftlich und sportlich ist das nachvollziehbar. Eberls Glaubwürdigkeit bei den Fans hat es dennoch geschadet. Hinzu kommt, dass er bei seinem Abschied aus Gladbach betonte, er wolle „raus aus der Mühle“. Dass er in Leipzig nun auf einem Posten mit noch mehr Macht, Verantwortung und Erfolgsdruck sitzt als zuvor, bildet da ebenfalls einen scheinbaren Widerspruch.

- In Sachen Transfers ist Luft nach oben. Abgesehen von der Verpflichtung Seiwalds gelang es im Januar nicht, den von Trainer Rose oftmals als klein beschriebenen Kader aufzustocken. Eberl kassierte Absagen, unter anderem vom Liverpool FC für eine Rückholaktion von Naby Keita. Andere Optionen ließen sich ebenfalls nicht realisieren, auch aus finanziellen Gründen. Zur Wahrheit gehört auch. „Unser Kader funktioniert so, dass wir unsere Spieler ein Stück weit verschieben können, um Veränderungen in der Anpassung und in der Grundordnung vorzunehmen“, hatte Rose vor Schließen des Transferfensters gesagt und Optimismus verbreitet.


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