Tut der Forumsnegativismus nicht der Seele weh? (BORUSSEN)

Flear, London, Dienstag, 08.10.2024, 15:49 ( vor 44 Tagen ) @ Böki
bearbeitet von Flear, Dienstag, 08.10.2024, 15:58

Der Mensch lebt vor allem von der Hoffnung, dass was auch mal schwer ist, irgendwann wieder leichter wird. Alles andere stürzt den Mensch in Fatalismus und oft in Depression.

Warum siehst du das so existenziell? Es ist doch nur Fußball. Ich bin verdammt negativ über die aktuelle Situation bei Borussia eingestellt. Das hat aber nichts mit meinem sonstigen Leben zu tun, in dem es mir blendend geht.
Vielleicht ist es so, dass auch mal was schwerer ist, irgendwann leichter wird. Beim Fußball kann man das Schicksal aber selbst in die Hand nehmen.

Diese täglich wiederkehrende negative Leier, das Stürzen auf Weltuntergangsszenarien und die angebliche totale Inkompetenz aller Verantwortlichen… hilft das für irgendwas?

Wieso beschreibst du scharfe Kritik als negative Leier? Sie stützt sich doch auf die immer neuen sportlichen Enttäuschungen.
Wären wir 9, könnte ich das ja verstehen, aber so ist es eben leider nicht. Daher würde ich es eher als wiederkehrende, berechtigte Kritik bezeichnen.
Und genau dazu ist ein Fußballforum doch da. Um zu diskutieren. Die einen sehen es positiv, die anderen nicht. Die einen wollen differenzieren, die anderen alle über einen Kamm scheren. Die Bundesliga bietet uns dazu jeden Tag neue Themen. Aber wenn jemand wegen der Leistungen kritisch ist, liegt es doch in der Natur der Sache den Standpunkt über die Saison lang zu vertreten. Das Team hat ja die Chance die Kritik ad absurdum zu führen.

Weltuntergangsszenarien sind auch gar nicht nötig. Keiner sagt, dass wir absteigen oder bald das Stadion verkaufen müssen.
Die Realität ist doch trist genug. Es sieht einfach danach aus, dass wir uns kontinuierlich verschlechtern.
Im Gegenteil sogar. Ich habe auch jede Menge positive Energie, dass wir einen gewaltigen Sprung machen würden, hätten wir fähigere Leute an Bord.
Ein Trainer, der die Spieler packt, ein Sportdirektor, der clever am Markt agiert und den Kader strategisch ausrichtet. Dazu ein Präsidium, das sich nicht scheut ambitioniert zu denken und externe Einflüsse zulässt.
Mit unserer Infrastruktur sind wir dann in ganz anderen Sphären.

Warum haben hier alle soviel Angst davor, sich von sportlich Verantwortlichen zu trennen?
Warum kann eine Besserung und der von dir propagierte Optimismus denn nicht ohne Virkus erreicht werden? Dann bin ich sofort bei dir.

Du schreibst von "angeblicher totaler" Inkompetenz der Verantwortlichen. So als wäre das aus der Luft gegriffen.
Es gibt eben einige, die für die sportliche Krise nicht das Schicksal verantwortlich machen, sondern denjenigen, der ohne Vorschusslorbeeren die größte Beförderung Europas erhalten hat.

Und was die Kritik bringt? Vielleicht greift die Presse Unzufriedenheit in den Foren auf und erhöht den Druck?
Mir persönlich hilft es jedenfalls den Frust in Gedanken zu fassen und mit anderen zu teilen.

Also mich würde das ja in eine konsequente Stimmung, wie im ersten Absatz skizziert, treiben. Und mit der ging es mir echt scheisse, ich wüsste nicht, warum ich dann überhaupt noch Fußball schauen, mich für Fußball interessieren sollte, aufs Leben würde ich nicht mal mehr wissen wofür ich noch leben soll. Ist doch alles scheisse dann, alles inkompetent, alles hoffnungslos.

Das ist mir zu überladen. Also entweder Virkus unterstützen, sonst bleibt nur der Ausweg das Leben zu beenden?

Mir sind schon auch die Probleme bewusst, aber was hilft sich reinsteigern. Vor allem wo es rational doch Hoffnung gibt, dass der schwere Start nicht das wirklich aktuelle Bild richtig zeigt. Statt sich um alles anscheinend Negative immer wieder drehen, kann man da nicht mal hoffenderweise noch einige Spiele beschauen? Vor allem wenn man Hoffnung so gut grad brauchen kann? Warum wirft man die immer so vorschnell aus dem Fenster?

Warum reinsteigern? Das Problem ist eine abentuerlich schlechte Punktsausbeute seit fast einem Jahr.
Das ist ein Fakt. Das Problem gilt es zu lösen.
Aber du schlägst vor lieber einfach zu hoffen? Weil die Probeme vielleicht doch keine sind?
Wieviel Zeit willst du denn noch ins Land gehen lassen?
40 Spiele lang unterperformt. Im Internationalen Fußball wären das 13 Turniere am Stück mit Vorrundenaus.
Seoane hat ein unverschämtes Glück noch im Amt zu sein. Ein schwacher Virkus, der ihn nicht entlassen kann ohne sich selbst zu schaden, kein objektives Kontrollgremium über Virkus. Mehr Wohlfühloase geht nicht.

Selbst wenn man Seoane zu Liebe gewillt ist nur die letzten 6 Spiele zu betrachten, gibt es keine substantiellen Verbesserungen.
Ich denke mehr Chancen hat er schlicht nicht verdient.

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Stell dir vor es geht, aber keiner kriegt's hin.


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