Die Sorge teile ich... (BORUSSEN)

Elm, Dienstag, 08.10.2024, 12:09 ( vor 8 Tagen ) @ Tansa07
bearbeitet von Elm, Dienstag, 08.10.2024, 12:22

....und Fußball ist darüber hinaus viel Psychologie, viel Kopfsache. Daraus resultiert ja der berühmte "Neue-Besen-Effekt" bei einem Trainerwechsel, den man oft beobachtet. Dadurch kommt eine neue Dynamk in die Truppe. Wie nachhaltig das ist, ist natürlich immer einer andere Frage. Oft verpufft es relativ schnell, aber es gibt ja auch genügend Beispiele, dass ein anderer Trainer aus dem selben Spielermaterial ganz andere Dinge rausholt.

Wir haben es beim Wechsel von Frontzeck zu Favre ja in Extremform erlebt. Aktuelle Beispiele sind Leverkusen und Stuttgart (wenn auch auf einem völlig anderen Niveau), aber auch Union Berlin oder Mainz (scheint zu passen mit Svensson bzw. Henriksen).

Letztlich muss sich RV fragen, inwiefern Trainer und Mannschaft noch eine Einheit bilden. Folgen die Spieler den Ideen, dem Input des Trainers? Verstehen sie, was er will und falls ja, sind sie auch in der Lage, es umzusetzen? Können sie Taktik, Aufstellung und Wechsel nachvollziehen? Jeder, der mal aktiv Mannschaftssport getrieben hat, wird sich an Trainer erinnern, die früher oder später nicht mehr zur Mannschaft gepasst haben, dadurch die Akzeptanz verloren haben und bei denen man froh war, dass sie weg waren und jemand anders ran durfte.

Fatal wäre natürlich, wenn RV dem bloßen Willen nach Kontinuität zuliebe (was ich sogar ein Stück weit verstehen könnte nach den letzten drei Jahren) an GS festhalten würde. Damit hat Eberl uns fast schon bei Frontzeck gekillt und auch bei Schubert ist er bis ans Limit des Erträglichen gegangen, nämlich bis die Leute in Augsburg "Schubert raus" gerufen haben, was in der Form schon eine Seltenheit in MG war. Zudem wird RV wissen, dass seine Position (eigentlich) deutlich geschwächt würde, müsste er schon wieder einen Trainer vor die Tür setzen. Deswegen fürchte ich, dass er auch weiterhin an GS festhalten wird, auch wenn er nicht mehr überzeugt von ihm ist. Zumindest bis die tabellarische Situation zu prekär wird...

Wir könnten es uns auch einfach machen und hinnehmen, dass die Mannschaft einfach nicht besser ist, als das, was sie in den letzten zwei Jahren zeigt. Ist auch nicht ganz abwegig, wenn sich in dieser Zeit kaum was richtig sichtbar entwickelt. Und da auf absehbare Zeit auch kein Geldregen zu erwarten ist, es sei denn die Koné-Millionen kommen noch und sind noch nicht "ausgegeben" oder ein Spieler entwickelt sich derartig gut, dass wir richtig Kohle für ihn bekommen (wer auch immer das sein soll), müssen wir einfach hoffen, dass die günstigen Transfers sitzen und doch noch irgendwas entsteht - unter der Leitung von GS.

Aber für mich wäre das fahrlässig. Wenn die Mannschaft unter GS weiter so liefert, ist GS die längste Zeit in MG gewesen. Dann wird RV einen Neuen suchen und die Hoffnung geht von vorne los, bis wir uns irgendwann wieder fragen, ob es am Trainer oder an der Mannschaft liegt. Es sei denn, wir erleben einen zweiten Favre-Effekt, aber in seinem Kader war 2011 einfach Potential vorhanden, was ich anno 2024 leider nicht sehe.

Letztlich die Gemengelage scheiße. Mich überzeugen zurzeit weder Mannschaft, noch Trainer oder Sportdirektor und ich kann gar nicht sagen, wer aktuell das Hauptproblem darstellt. Aber sicher ist: wir haben ein Problem. Sonst hätte wir nicht seit 40 Spielen einen Schnitt von einem Punkt pro Spiel. Das ist keine Leistungsdelle, da stimmt was oder mehreres "strukturell" nicht.

Gruß!


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