Schwieriges Thema... (BORUSSEN)

MCFromage , Köln-Porz, Montag, 24.10.2022, 10:15 ( vor 566 Tagen ) @ mailand71
bearbeitet von MCFromage, Montag, 24.10.2022, 10:19

...der große Fehler wurde in der Vergangenheit begangen, die WM hätte NIEMALS nach Katar gehen dürfen.

Jetzt ist das Kind im Brunnen. Ein Boykott bestraft am meisten die Spieler, für viele ist die WM eine einmalige Chance, das Sportereignis ihres Lebens. Alle Verträge sind gemacht, Werbegelder fließen sowieso, ob da mehr oder weniger vor dem TV sitzen interessiert keinen. Kanada hat sich seit Jahrzehneten wieder qualifiziert, dort entsteht ein richtiger Soccer-Boom und die Fans sollen das nicht genießen, weil die FIFA doof und korrupt ist? Klar, die Spieler sind natürlich Teil des Apparats und verdienen an der ganzen Maschinerie...

Ich habe die (vielleicht naive) Hoffnung, dass sich so etwas nicht wiederholt. Zwar glaube ich nicht, dass das Echo in Medien und Bevölkerung dazu führt, dass die FIFA selbst umdenkt, aber ich glaube schon, dass die einzelnen Landesverbände sich zukünftig klarer im Vorhinein positionieren. Und vielleicht auch der ein oder andere Werbepartner, insbesonere da die Themen Nachhaltigkeit/ESG auch in der Wirtschaft immer mehr an bedeutng gewinnen.

Für mich wird es eine "WM light" und ich erwarte auch im generellen, dass die WM medial weniger Beachtung findet. Ich erwarte auch eine ehere kritische mediale Begleitung mit Hintergrundberichten etc, definitiv kein Abfeiern. Ich werde ausgewählte Spiele schauen, aber nicht "wie früher". Meine beiden Jungs sind fussballverückt, soll ich denen die WM verbieten? Wir reden viel darüber, warum es diese WM nie hätte geben dürfen. Das Thema wird in den Schulen thematisiert. Das macht die WM nicht besser, aber es regt zum Nachdenken an.

Unsere globalisierte Welt ist leider sehr komplex, gerade in Anbetracht der wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhänge. Ich kann die WM boykottieren, aber mein Smartphone, mein SUV und die Kreuzfahrt lieben? Wo zieht man da persönlich die Grenze?

Wie gesagt, schwieriges Thema und man kann sicherlich in alle richtungen argumentieren. Da muss jeder für sich entscheiden, wie er damit umgeht.


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