Warum Polanski m.E. jetzt nicht passt (BORUSSEN)

Kulik, Sonntag, 19.10.2025, 14:37 ( vor 2 Tagen ) @ derMythos

...er hätte in der jetzigen, schwierigen Situation nur eine dauerhafte Lösung werden können, wenn ihm sofort zwei, drei Überraschungserfolge gelungen wäre. Das war fast unmöglich, es sagt nichts über seine Qualitäten als Trainer aus - und es ist verdammt ungerecht, gerade ihn jetzt zum Verantwortlichen zu machen.

Aber das Team hatte zunächst ein Qualitätsproblem auf zu vielen Positionen. Vielleicht auch manchmal ein Einstellungsproblem, wobei ich dies von außen immer sehr schwierig zu beurteilen finde: Qualitätsprobleme sind offenkundiger (bspw. Scallys Abwehrverhalten vor der Ecke zum 1:0), in den Kopf kann man nicht reinschauen.

Aber nun ist die Mannschaft auch mental extrem angeschlagen und verunsichert. Bei Union wollten die, aber agierten teilweise wie gelähmt. Wenn man 14 Spiele nicht gewonnen hat und am Tabellenende steht, wo soll das Selbstvertrauen dann herkommen?

Also brauchen sie jetzt einen Trainer, dem sie zu 100% vertrauen, dass er die richtigen Maßnahmen ergreift. Einer, der bereits nachgewiesen hat, in ähnlich schwierigen Situationen die richtigen Stellhebel bewegt zu sein. Einer, der voller Überzeugung vermitteln kann: „Wenn wir dies so und so machen, dann werden wir da unten rauskommen...!"

Genau das kann Polanski nicht leisten.

Hätte es die glückliche Fügung gegeben, dass dank seiner Kniffe Frankfurt besiegt worden wäre oder er wenigstens in Berlin einen 3er geholt hätte - dann hätte sich in den Köpfen der Spieler etwas aufbauen können wie „der Eugen weiß wie's geht....!"
Nach dem Union-Spiel wirkte er selbst so zerknirscht, dass es da jetzt in die Richtung „noch konzentrierter arbeiten, damit wir den Bock umstoßen" gehen wird. Das ist ja alles nicht falsch, aber von ihm aus kann das schlicht nicht mit der Wirkung vermittelt werden als ein Funkel das bspw. jetzt könnte (wobei ich nicht weiß, ob der nicht wirklich auch zu alt ist).

Auch seine personellen Entscheidungen können durchaus Anlass zur Kritik geben: Die Umstellungen vor dem Union-Spiel genauso wie während des Matches. Ein Beispiel: Wenn ich mir recht erinnere, waren sowohl Engelhardt als aus Sander bereits draußen, als Khedira völlig frei im Rückraum des 16ers das 3:1 machte: Es wäre interessant zu wissen, ob dieses Hoheitsgebiet mit den beiden 6er eingeteilt gewesen ist - und ob nach den Wechseln überhaupt noch jemand eingeteilt war.

Das Bayern-Spiel wird man ihm sicherlich noch geben, aber mit der Trainersuche muss und wird man sich bereits beschäftigen. Tut mir leid für ihn, weil das alles sehr undankbar für ihn ist.


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