Vieles stimmt ... aber eines verstehe ich dennoch nicht (BORUSSEN)

Knach, Sonntag, 04.05.2025, 11:49 ( vor 5 Tagen ) @ Böki

Wir sollten uns ehrlich eingestehen, dass die Kaderbreite einfach nicht reicht. Das, was du beschreibst, ist symptomatisch für die fehlende Balance – vor allem von der Bank kommt zu wenig Qualität. Genau deshalb verpuffen unsere Einwechslungen regelmäßig. Eine der wenigen positiven Ausnahmen war zuletzt wirklich nur Honorat – und das sagt viel über seinen Wert für die Mannschaft aus.

Jetzt kommt aber mein großes Aber:
Ich verstehe die Spannung, in der wir stehen. Entweder wir schließen die defensiven Lücken, dann sind wir vorne zahnlos – oder wir versuchen Offensive zu spielen und stehen hinten offen wie ein Scheunentor. Klar, der Ausfall von Elvedi und die Rolle von Sander spielen da mit rein. Was ich aber wirklich nicht nachvollziehen kann: Warum stellen wir nach einem 2:0 nicht einfach tiefer und versuchen, den Gegner mit einem kompakten Block zu zerstören?

Dazu kommt: Die meisten Gegentore entstehen ja nicht durch die IV, sondern über außen. Chiarodia fand ich gestern gar nicht schlecht, aber Ulrich war von Anfang an überfordert. Auf Scallys Seite war’s ähnlich. Dazu wirkt das Verschieben oft nicht abgestimmt – zu passiv, zu zögerlich. Wird angelaufen, wartet man viel zu lange. Kein Doppeln, kein Backup, der Rückraum regelmäßig komplett blank – selbst wenn wir eigentlich tief stehen.

Und genau da sag ich: Das ist Trainer-Sache. Da fehlt mir ein klarer, funktionierender Matchplan – besonders defensiv. Wenn’s wenigstens erfolgreich wäre, müsste ich ihn gar nicht erkennen. Aber ehrlich gesagt seh ich auch offensiv kaum Struktur. Alles wirkt auf individuelle Klasse zugeschnitten, nicht auf ein taktisches Konzept. Und genau deshalb wird Seoane für mich nie ein Lieblingstrainer. Er wirkt wie ein solider Übungsleiter – aber taktische Raffinesse? Seh ich nicht. Und das ist mir auf dem Level einfach zu wenig.


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