Eine bittere Saison für den rheinischen Fußball (BORUSSEN)

FohlenHeine, Sonntag, 19.05.2024, 01:06 ( vor 187 Tagen ) @ PJ71
bearbeitet von FohlenHeine, Sonntag, 19.05.2024, 01:14

Guten Morgen zusammen hier schreibt jetzt das erste Mal ein lange nur mitlesender Borussenfan. Bin Gladbacher und habe bereits die erste Meister Saison komplett am Bökelberg mit erlebt. Zur jetzigen Lage etwas längeres 😉

Zunächst natürlich herzlichen Glückwunsch an den deutschen Fußball-Meister, den TSV des DAX-Konzerns Bayer nach Leverkusen. Ich habe euch in Gladbach gesehen und ihr ward die absolut beste Mannschaft, die hier bei uns im Borussia Park aufgelaufen ist. Wesentlicher Dreh- und Angelpunkt dieser Truppe ist sicherlich neben dem überragenden Spieler Granit Xhaka der Trainer, Xabi Alonso.

Hierum geht es mir aber in diesem Post überhaupt nicht. Zunächst will ich meiner Erleichterung Ausdruck verleihen, dass diese in meiner Erinnerung gruseligste Saison meines Vereins endlich zu Ende ist. Und wer jetzt nachfragt, ja, ich fand die beiden Abstiegs Jahre 1999 und 2008 nicht so schlimm wie diese Saison. Dieser seit drei Jahren stattfindende schleichende Niedergang, gegen den sich keiner in der Vereinsführung stemmt, macht mich persönlich fertig. Deshalb ist meine Sicht in die Zukunft relativ hoffnungslos. Auch wenn der Verein, die Relegation gerade noch vermeiden konnte, lässt einem Einblick in die Zukunft, meines geliebten Vereins, meine noch spärlichen Haare zu Berge stehen.

Wir erlebten als Zuschauer und damit zahlende Kunden, selbst wenn wir nur am Fernsehen hocken und uns die Tipico Werbung in der Pause anschauen mussten, dass auf dem Platz ein in Teilen falsch zusammengestellter Kader stand. Selbst ich als Laie weiß, dass die zentrale Position für die Sicherung des Defensivverbunds der so genannte 6er ist. Einen solchen hatten wir die ganze Saison nicht. Auch in der Vorsaison gab es einen solchen Spieler nicht,

Nachdem sie den japanischen Nationalspieler Itakura für diese Position geholt hatten, fiel es den Verantwortlichen auf, dass dieser zwar in der zweiten Liga eine ganz passable Figur auf der Position abgegeben hatte, in der ersten, jedoch lediglich als Innenverteidiger gutes Niveau erreicht. Also was tut man? Man behilft sich mit den in großer Menge vorhandenen 8ern. Das Ergebnis ist bekannt. Marktwerte von Spielern wurden zerschreddert (Kone), andere waren in der Position schlichtweg überfordert, wie der hochgelobte Weigl. Die rechte Offensive Außenbahn ist zweimal besetzt die Linke keinmal. Ergebnis Platz 14.

Soweit so schlecht. Wer nun gedacht hätte, dass nach der mit 20 Punkten mäßig abgeschlossen Hinrunde die sportliche Leitung versucht, dieses Problem zu beheben und nachzubessern, musste sich als Gladbach-Fan eines Besseren belehren lassen. Es gab nix. Zumal aus der Finanzabteilung des Vereins verlautete, dass nur dann neue Spieler verpflichtet werden könnten, wenn im Kader stehende veräußert würden. Auch jetzt soll dies wieder die Bedingung, für eine Kader Auffrischung sein.

Die Corona Folgen wirkten immer noch nach, heißt es. Bei diesem Argument hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass COVID eine regional auf den Niederrhein begrenzte Erkrankung war. Denn andere Bundesligisten kramen dieses Argument nicht bei jeder Gelegenheit hervor. Vereine, die im übrigen viel schlechter dastehen von den Basiszahn als unsere Borussia. Wofür man übrigens dem Finanzvorstand ausdrücklich danken muss.

Gleichwohl frage ich mich, ob es nicht jetzt spätestens an der Zeit ist, zur Vermeidung des schlimmsten, das Ruder herumzureißen. Aber mal ehrlich, selbst wenn es Geld gäbe, wer traut der jetzigen sportlichen Leitung zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen.


Mit dieser Bestandsaufnahme und einem Platz 17 in der Rückrunde Tabelle schickt uns unsere Vereinsführung mit ein paar warmen Worten in die Sommerpause. Bei der Europameisterschaft werden wir wohl wieder runterkommen und die Lust auf den Fußball nicht verlieren beziehungsweise diese durch die EM neu gewinnen.

Ich schaue auf dieses Kasperle Theater und frage mich, wer glaubt eigentlich ernsthaft, dass das Derby übernächste Saison nicht in der zweiten Liga stattfindet, es sei denn, Köln stoppte den Fall nicht und stiege in die dritte Liga ab.

Und damit wären wir wieder beim Anfang, der deutsche Meister wird von einem DAX Konzern finanziert, die erste Bundesliga besteht inzwischen aus vielen Clubs, die ihre Aufwendungen nicht durch Zuschauer Einnahmen verdienen müssen. Dazu gehört eben auch der deutsche Meister Bayer Leverkusen.

D.h. die Nummer eins auf lange Zeit am Rhein ist ein von einem Unternehmen finanzierter Verein, die Traditionsvereine entwickeln sich nach unten. Im Falle von Borussia Mönchengladbach ist dieser schleichende Niedergang in Anbetracht der herausragenden wirtschaftlichen Position des Vereins schlichtweg unerträglich. Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen.

Tschüss Borussia, nächstes Jahr, dann nur noch im Fernsehen. Dann rege ich mich nicht mehr auf, sondern betätige nur noch den Schalter und Aus.


gesamter Thread: