Spieler haben arbeitsrechtlich einen Beschäftigungsanspruch (BORUSSEN)

Kulik, Samstag, 16.09.2023, 10:08 ( vor 404 Tagen ) @ Schwimmbuchs

...der zwar nur die Teilnahme am Training betrifft und keine Einsatzgarantie in den Punktspielen, allerdings muss den Spielern auch die Chance gewährt werden, ihre Fähigkeiten in qualifizierten Spieleinsätzen einzubringen. Wenn dazu die Leistung nicht ausreicht, ist es natürlich kein Problem, dass ein Spieler nicht eingesetzt wird. Im Falle von Elvedi ist davon aber als Schweizer Nationalspieler nicht auszugehen.

Im Gegenteil, Seoane hat (unnötigerweise öffentlich) einen ganz anderen Kausalzusammenhang hergestellt: „Verlängerst Du nicht Deinen Vertrag, spielst Du nicht!"

Den Zusammenhang „wir lassen Dich nicht mehr spielen, wenn Du nicht Deinen Arbeitsvertrag nach unseren Vorstellungen verlängerst" / „wenn Du nicht regelmäßig das Auto des Trainers wäschst" / „wenn Du nicht die Tochter des Präsidenten ehelichst" etc. wird man aber in Elvedis Arbeitsvertrag nicht finden. Es geht um das Junktim „wenn Du nicht..."

Elvedi entsteht ein wirtschaftlicher Schaden durch entgangene Auflauf-, Jahresleistungs- und Punktprämien. Wie hoch wird der variable Anteil sein an seinem Gehalt? 25%? 30%? Ich würde sagen, dass die Borussia arbeitsrechtlich auf dünnem Eis stünde, wenn Elvedi sich streiten wollen würde (ist er nicht der Typ, schon klar). Ist das noch Drohung mit empfindlichem Übel oder schon Erpressung, was da stattfindet?

Um die Sache etwas zu objektivieren: Wenn es jetzt nicht unsere Borussia wäre, sondern der FC Köln vor Jahren Florian Wirtz als B-Jugendlichem gesagt hätte „hör' mal, Du bist 15 Jahre als und hast bei uns einen Jugendvertrag bis zum 18. Geburtstag. Entweder, Du unterschreibst gemeinsam mit Deinen Eltern jetzt einen Anschlussvertrag als Profi, der Dir ab 18 für fünf Jahre jeden Monat 2.500,- Euro sichert, oder Du wirst die nächsten drei Jahre kein einziges Punktspiel mehr für uns machen und Deine Karriere ist im Eimer. Trainieren darfst Du natürlich immer *grins*" – wäre dann das Verständnis für die Spielerseite höher?


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