Ich freue mich sehr über die gute Entscheidung von Borussia Mönchengladbach Roland Virkus als neuen Sportdirektor vorzustellen. Für mich waren und sind Sie eine wichtige Säule in meiner Laufbahn. Daher bin ich überzeugt, dass Sie als meinungsstarke, kritische und immer klare Person einen tollen Job machen werden für den Verein, den Sie in- und auswendig kennen.
Viel Erfolg und ein gutes Händchen, Roland Virkus ! ⚫️⚪️🟢

Moin zusammen,

Also, ich bin ja vom Naturell her eher Optimist, aber ich verspüre ein deutliches Unbehagen bzgl. der Entscheidung. Und das liegt noch nicht mal unbedingt in der Person RV, sondern an den Umständen. Er bekommt trotzdem von mir eine faire Chance.

Woher kommt dieses Unbehagen?
RV scheint nicht die erste Wahl zu sein – nach Korell und potentiellen externen Kandidaten. Die Entscheidung spricht für Kontinuität aber wir verpassen die Chance auf frischen Wind und externe Sichtweisen an entscheidender Position. Jedes Unternehmen – und das ist Borussia nun mal – braucht solche Reize. Auch hat man die Chance vertan sich selber neu aufzustellen – Max war hoch emotional bei der Sache und der Job hat ihn wohl verbrannt. RV wird nicht weniger emotional dabei sein. Warum nutzt man nicht die Chance sich grundsätzlich anders aufzustellen? Wenn man von Korell als Kaderplaner so überzeugt ist, hätte man sich auch noch Zeit lassen können. Im Fussball entwickelt sich alles so schnell. Wer weiß, ob der Schröder im Sommer noch Bock auf Schalke hat, wenn die den Aufstieg verpassen. Ich glaube auch, dass Max ne andere Ambition als der Verein hatte um den nächsten Schritt zu machen, Stichwort strategischer Partner. Mit solchen Themen muss man sich auseinandersetzen und sich daran reiben, wenn man sich weiter entwickeln will. Die Entscheidung deute ich als ein „einfach weiter so“.

Traue ich RV den Job zu?
Bedingt - Fußballsachverstand hat er sicherlich. Aus Erfahrung weiß ich, dass ein NLZ ist ein ganz eigener Kosmos ist, deshalb würde ich aus dem Abschneiden des NLZ nicht auf seine Fähigkeiten als Sportdirektor schließen. Sicherlich kann er mit jungen Spielern umgehen, kennt die Situation von Vertragsverhandlungen. Aber ab jetzt geht es nicht um Talente, sondern die Profis und es sind ganz andere Summen im Spiel. Viele Fehlgriffe dürfen wir uns nicht erlauben. Ein dickes Faustpfand war bisher wohl die Art und Weise, wie wir uns um Spieler bemüht haben und die Vision, die wir Ihnen aufzeigen konnten. Jetzt kann man sagen, dass Max die Entwicklung vom Leiter des NLZ zum Sportdirektor doch auch geschafft hat. Das stimmt, aber Borussia war ein ganz anderes Gebilde bei seinem Einstieg, RV übernimmt auf einem ganz anderen Niveau und einer anderen Ambition. Hat RV das notwendige, insbesondere internationale Netzwerk? Oder braucht er das gar nicht selber, da der Verein durch Korell da gut aufgestellt ist. Max war mehr als ein reiner Sportdirektor, er war Aushängeschild von Borussia, gern gesehen bei Medien und sicherlich auch mit der entsprechenden Wirkung auf Sponsoren.

Ich war von der PK jedenfalls leicht positiv überrascht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er wie ein Hampelmann von Königs rüberkam. Ich glaube in der Tat, dass da ein gestandener Mann saß, der genau weiß, was er da macht. Mit wieviel Nachdruck, er seine Ideen einbringen kann, bleibt abzuwarten.

Was macht mir Hoffnung?
Die Entscheidung zur Kontinuität kann man auch als mutige Entscheidung verstehen, da man eben nicht so handelt, wie es die Öffentlichkeit erwartet. Borussia hat sich in dieser Kontinuität mehr als solide entwickelt. Zudem gibt es mit Schippers und Korell ein Team um RV. Keiner kann deren Wert wirklich beurteilen, da sie immer im Hintergrund von Max agierten.

Und letzendlich habe ich eh keine Ahnung. 😉

Sorry, wurde etwas länger, aber mit geht es jetzt irgendwie besser – das Forum als Therapie!