Ein Dortmunder und ein Wolfsburger sind neu in der Gerüchteküche

Mönchengladbach · Die meisten Gerüchte rund um Borussia Mönchengladbach sind mit Vorsicht zu genießen. Namen wie Giovanni Reyna aus Dortmund und Maxence Lacroix aus Wolfsburg sind zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen. Verbindungen zu aktuellen Gladbachern haben beide.

Joe Scally hat Giovanni Reyna vor einigen Wochen bereits zu einer überraschenden Entscheidung angestiftet: Die beiden US-Amerikaner ließen sich die Haare auf ihrer Länderspielreise platinblond färben. Welchen Einfluss Scally bei Gladbachs Unterfangen haben könnte, Reyna möglicherweise als Leihspieler aus Dortmund zur niederrheinischen Borussia zu lotsen, ist unklar. Tatsächlich ist das eine Idee, die Manager Roland Virkus und sein Kaderplanungsteam verfolgen – Ausgang ungewiss.

Es wäre schon eine besondere Reunion der beiden 20-Jährigen, die sich ohnehin in ihrer Freizeit dauernd in Düsseldorf treffen, ohne eine Kabine miteinander zu teilen. Kaufen könnte Gladbach Reyna mit den aktuellen Mitteln nicht, aber ein Leihgeschäft würde den notwendigen Willen untermauern, im komplizierten Umbruch-Sommer 2023 um die Ecke zu denken. Hinter Reyna liegt mal wieder eine schwierige Saison, in der er nicht so häufig verletzt fehlte wie in der vorherigen, seine Einsatzminuten aber nur von 440 auf 609 steigern konnte. Dass Reyna dennoch sieben Tore erzielte, war bemerkenswert, das letzte im Mai zum 5:2 gegen Gladbach. Ohne seine späten Siegtreffer gegen Augsburg und Mainz Ende Januar wäre der BVB wohl gar nicht mehr in den Titelkampf eingestiegen.

Gladbach hat vorne besonderen Handlungsbedarf, nachdem Jonas Hofmann in dieser Woche unerwartet in Richtung Leverkusen entschwunden ist. Reyna kann sowohl dessen Position rechts vorne abdecken als auch im offensiven Mittelfeld und links auflaufen. Je nach Grundordnung wäre er Rechtsverteidiger Scally sogar auf dem Feld ganz nah, der – halb scherzhaft, halb im Ernst – von einigen Beobachtern schon zu einem Profiteur des Hofmann-Abgangs auserkoren wurde. Denn reibungslos funktionierte die defensive Zusammenarbeit der beiden nicht immer – mit dem häufigen Resultat, dass Scally von Hofmann eine Ansage gemacht wurde.
In der Offensive ist der Bedarf akuter als in der Innenverteidigung. Ko Itakura soll nach Informationen unserer Redaktion nicht so heiß sein auf einen Wechsel zur SSC Neapel, aufkommende Gerüchte aus Saudi-Arabien sind schwer einzuordnen. Der wahrscheinlichere Wechselkandidat ist deshalb noch Nico Elvedi, dessen Vertrag nächstes Jahr ausläuft, aber eine Option auf ein weiteres beinhaltet. In der Vergangenheit war dies bei Elvedi an die Zahl der Einsätze geknüpft.

Wappnen muss sich Borussia definitiv, auf dieser Position womöglich eine namhafte Soforthilfe präsentieren zu müssen. Für den Fall soll Maxence Lacroix vom VfL Wolfsburg ein Thema sein. Der 23-Jährige ist unter Niko Kovac nicht mehr unumstritten und hat seine steile Entwicklung nicht fortsetzen können. Zudem haben die „Wölfe“ bereits zwei neue Abwehrspieler fürs Zentrum geholt. Lacroix würde Gladbach hinten auch das nötige Tempo bringen. Ein neuer Mitarbeiter, der schon da ist, kennt den Franzosen auf jeden Fall ganz gut: Borussias neuer Sportdirektor Nils Schmadtke, der bis zum 30. Juni Chefscout in Wolfsburg war.

Wie bei Scally und Reyna gibt es also auch hier eine Verbindung. Trotzdem ist in beiden Fällen noch Zurückhaltung angesagt – auch wenn es Transfers wären, die wieder etwas entfachen könnten.