Kühne (BORUSSEN)

Kulik, Mittwoch, 14.06.2023, 13:19 ( vor 528 Tagen ) @ tyorl

...hatte mich mit dem noch nie so beschäftigt, aber habe neulich mal ein Portrait über ihn gelesen. Der ist ja in seinem betagten Alter noch recht rüstig unterwegs, hat eine Menge in seinem Leben geschafft und wird seine Milliarden seiner Stiftung vermachen, und damit weit mehr gesellschaftliche Projekte fördern, als dieser durch Kühnes steuergünstige Wohnsitzverlagerung in die Schweiz entgangen ist.

Außerdem dürfte den resilienten Fahrensmännern dieses Forums, die ob der fehlenden Widerstandskraft der Wohlstandsjünglinge in der Gladbacher Komfortzone gerne auch mal aus ihrem eigenen, beruflichen Ethos zitieren, so ein Typ von altem Schrot und Korn doch eigentlich nicht grundsätzlich missfallen. Oder, wie der Focus schreibt „dieser Mann ist das lebende Beispiel, dass Managementliteratur getrost im Regal verstauben darf und dass Berater ihre Präsentationsfolien gar nicht erst hochladen müssen. Er ist ein Überlebender aus einer anderen Epoche. Und genau das macht ihn stärker, als all diejenigen, die mit der Zeit gehen. Der schwere Mann mit dem eisgrauen, Lineal-gescheitelten Haar, der Geschäftstermine stets mit Krawatte absolviert, und dessen Mitarbeiter gut daran tun, ihm rasiert unter die Augen zu treten – dieser Mann ist ein Ausnahme-Unternehmer. Russland hat seine Oligarchen, China seine Parteizöglinge, die USA haben Elon Musk, und Deutschland hat Klaus-Michael Kühne."

Das einzige, was mich in Bezug auf Kühne und den HSV mit Sorge in Bezug auf Wettbewerbsverzerrungen irritiert, ist der Gedanke, was ich als Fußball-Fan ohne Nachfahren mit 33 Mrd. unter dem Kopfkissen erbschaftstechnisch in die Wege leiten würde...so ein bis zwei Milliarden als „kleine Stärkung" für meine große Liebe wäre ja auch nur die Hälfte von dem, was alleine die Hapag-Lloyd-Ausschüttungen p.a. bringen. Der HSV als gemeinnütziger Verein wäre erbschaftssteuerbefreit und müsste auch keine Schenkungssteuer bezahlen.

Vielleicht wird ja Uli Hoeness' Aussage, dass nur der HSV dem FCB gefährlich werden könne, nach Kühnes Ableben doch noch wahr...?
Wir werden sehen.
Also wenn der 86jährige Kühne aus Enttäuschung über den HSV zur Borussia konvertieren würde, wäre er von mir aus Willkommen.

P.S. Der Hopp hat seine Stimmrechte an die TSG zurückgegeben. Auch eine gute Sache, wie ich finde.


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