11 Freunde zum Selbstfindungstrip bei Borussia... (BORUSSEN)

Genios, Donnerstag, 02.03.2023, 17:56 ( vor 632 Tagen ) @ mailand71
bearbeitet von Genios, Donnerstag, 02.03.2023, 18:17

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Für mich die wichtigsten Auszüge:

Denn schon zum Zeit­punkt seiner Ein­stel­lung (Virkus) kri­selte es in Mön­chen­glad­bach. Adi Hütter brachte nicht die erhofften Erfolge nach dem schwie­rigen Ende unter seinem Vor­gänger Marco Rose. Zudem kris­tal­li­sierte sich immer mehr heraus, dass wert­volle Spieler wie Marcus Thuram oder Ramy Ben­se­baini ihre Ver­träge eher nicht ver­län­gern würden.

Geht es aber gegen Kel­ler­kinder oder Mann­schaften, die mehr über den Kampf als über das Spiel kommen, fällt Glad­bach regel­mäßig zusammen. Es fehlt an Wider­stands­fä­hig­keit. Das sieht auch Trainer Daniel Farke so: ​„Dar­über haben wir ja schon oft gespro­chen, dass wir diese Qua­lität defi­nitiv hin­zu­fügen müssen.

Dabei fehlt der Borussia in erster Linie die Bereit­schaft, gemeinsam als Kol­lektiv gegen den Ball zu arbeiten. Und das nicht nur aktuell. Seit Beginn der Saison 2020/21 hat Glad­bach in 90 Liga­spielen 156 Gegen­tore kas­siert.

So ist die Borussia bei abge­fan­genen Bällen das zweit­schlech­teste Team der Liga, ebenso bei der Anzahl der geführten sowie der gewon­nenen Zwei­kämpfe. Bei Abwehr­ak­tionen im Angriffs­drittel sind sie Vor­letzter, im mitt­leren Drittel sogar Letzter. Zudem ist Glad­bach im Gegen­pres­sing das schwächste Team der Liga und lässt hinter den Abstiegs­kan­di­daten Augs­burg, Bochum und Schalke die viert­meisten Tor­schüsse aufs eigene Tor zu.

Denn große Namen wie Marcus Thuram oder Ramy Ben­se­baini werden den Verein ziem­lich sicher ablö­se­frei ver­lassen. Alas­sane Pléa und Jonas Hof­mann haben zwar erst kürz­lich ihre Ver­träge ver­län­gert, sollen aber laut ​„Sport Bild“ im kom­menden Sommer über Aus­stiegs­klau­seln ver­fügen.

Für einen erfolg­rei­chen Umbruch benö­tigen Roland Virkus und sein Team ein glück­li­ches Händ­chen bei den Trans­fers im kom­menden Sommer. Ein glück­li­ches Händ­chen, das der Verein unter Max Eberl jah­re­lang hatte, aber schon gegen Ende der Ära Eberl nach und nach verlor. Seit der Saison 2020/21 hat Borussia Mön­chen­glad­bach ein Trans­fer­minus von knapp 22 Mil­lionen Euro vor­zu­weisen.

Grund­sätz­lich ist aber ein klarer Trend erkennbar: Wäh­rend fast alle Klubs ohne externen Geld­geber spä­tes­tens seit der Pan­demie nach güns­tigen, im Ide­al­fall ablö­se­freien Spie­lern auf der Suche waren, wurde am Nie­der­rhein das Geld, das der Klub sich über Jahre erwirt­schaftet hatte, ver­brannt. Umso schwie­riger wird es des­halb, die bevor­ste­henden Abgänge auf­zu­fangen. Mit dem Geld, das Roland Virkus laut Klub­an­gaben in nächster Zeit zur Ver­fü­gung haben wird, wird er mit großer Wahr­schein­lich­keit keine Spieler mit der indi­vi­du­ellen Klasse von Ramy Ben­se­baini oder Marcus Thuram bekommen. Einen Qua­li­täts­ver­lust wird der bevor­ste­hende Umbruch am Borussia Park also ziem­lich sicher mit sich bringen.

Doch ein Qua­li­täts­ver­lust muss für Verein und Fans nicht gleich mit einem Iden­ti­fi­ka­ti­ons­ver­lust ein­her­gehen. Beim Blick auf die Liga wird immer deut­li­cher, dass Men­ta­lität oft Qua­lität schlägt. Und beim Anblick ihrer Mann­schaft werden sich Fans von Borussia Mön­chen­glad­bach aktuell nichts sehn­li­cher wün­schen, als ein Team, das auf dem Platz kämpft, kratzt und beißt. Und sich nicht ein­fach dem Schicksal ergibt.

Nach Markt­wert steht die Borussia aber nach wie vor auf dem sechsten Platz der Tabelle, auch der Trainer hat an der aktu­ellen sport­li­chen Lage also seine Anteile. Weder bekommt er die Defen­siv­pro­bleme seiner Mann­schaft in den Griff, noch besteht das Gefühl eines echten Kon­kur­renz­kampfes. Farke bleibt eins­tigen Leis­tungs­trä­gern wie Nico Elvedi treu, obwohl sie in der Rea­lität teils kata­stro­phal per­formen. Das Leis­tungs­prinzip scheint außer Kraft gesetzt. Das macht sich auch bei seinen Ein­wechs­lungen bemerkbar. Kein Trainer nutzt seinen Kader im Spiel­ver­lauf so wenig wie Farke.

Auch in der Kom­mu­ni­ka­tion nach außen agiert er oft unglück­lich. So ist bei­spiels­weise Marcus Thuram für ihn ​„der beste Stürmer der Liga“, und Nico Elvedi ​„einer der besten Innen­ver­tei­diger in Europa, wenn er in einem Top-Flow ist.“ Beschreibt er jedoch seine Mann­schaft als Gesamt­kon­strukt, ist sie nicht gut genug für eine mög­liche Teil­nahme am inter­na­tio­nalen Wett­be­werb.


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