Ballbesitzfußball, Resilienz und Identifikation (BORUSSEN)

Knach, Montag, 05.09.2022, 07:26 ( vor 601 Tagen ) @ mailand71

So, der Tag danach. Ich habe mich durch die Meinungen zum gestrigen Spiel gescrollt und mich teilweise doch arg gewundert. Wer gegenüber der letzten Saison hier keine Entwicklung sehen kann, den verstehe ich nicht. Unter Hütter hätten wir das Spiel vermutlich eher mit drei Toren verloren ... ganz sicher wären wir nach dem Gegentreffer auseinandergebrochen.
Das ist aber gestern nicht passiert. Die ersten 15 Minuten der 1. Halbzeit klammern wir mal aus, die waren indiskutabel ... danach kannst du mit 3 Toren in Führung gehen, musst es zumindest mit zwei. Nach der Pause passiert dann ein Nackenschlag nach dem Anderen. Plötzlich hat man Leistungsträger durch Verletzungen verloren und eine rote Karte kassiert. Und selbst danach hat man Chancen um zumindest auszugleichen und ist die bessere Mannschaft.
Wir wollten alle wieder Fußballkultur und zurück zum Ballbesitz-Fuppes. Was wurde hier über den RB-Stiel gemeckert ... Bei Ballbesitzfußball kann es dir gegen Mannschaften wie Mainz, die fast nur darauf aus sind, das Spiel zu zerstückeln, damit du nicht in den Spielfluss kommst, auch passieren, dass du das Spiel verlierst.
Und, auch wenn die rote Karte vollkommen korrekt war, müssen wir auch über die Schiedsrichter-Leistung sprechen. Zeitweise waren unsere Spieler Freiwild für überharte Fouls der Mainzer, die nicht geahndet wurden. Und dann gab es noch eine klare Tätlichkeit (Schlag auf den Kehlkopf von Bense) die zwingend eine rote Karte gewesen wäre. Stattdessen darf Mainz den Freistoß in der Szene nochmal wiederholen. Das Aytekin das nicht sieht, geschenkt. Köln war aber mal wieder im kollektiven Tiefschlaf ... wie so oft.
Zusammenfassend: Es lief viel, zu viel gegen uns. Solche Tage gibt es. Die oft zitierte "Resilienz" war aber da und gut zu spüren. Man kann aus dem Spiel viel positives ziehen. Man hätte jederzeit noch ausgleichen können, war auch in Unterzahl konkurrenzfähig. Einzig die Chancenverwertung war gestern mies ... vielleicht hatte man gegen Bayern aber auch zu sehr den Pastor in der Tasche und das hat sich gestern schon ausgeglichen.
Die nächsten zwei Gegner sind wahrlich keine einfachen. In Freiburg sehen wir eigentlich nie gut aus, ich bin gespannt ob Farke daran was ändern kann. Rotzbrühe ist ne Wundertüte ... mit aktuellem Trainer haben wir gute Chancen gegen die zu punkten, ob der dann noch dort auf der Bank sitzt wird sich zeigen.
Das war die erste Niederlage der Saison ... teilweise wird aber schon vom Untergang und den Abstiegsrängen geschrieben. Bleibt doch mal locker, die Saison ist eine Übergangs-Saison ... und als solche ist man voll im Soll und ich persönlich kann mich mit der Mannschaft wieder voll identifizieren. Dass das vielen anderen auch so geht, konnte man an der Reaktionen und dem Applaus nach dem Schlusspfiff sehen.


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