Unverständlich. Wäre mal wieder Virkus-Style, wenn's stimmt (BORUSSEN)

Kulik, Mittwoch, 25.06.2025, 12:37 ( vor 9 Stunden, 29 Minuten ) @ Potowski

...wenn man sich anschaut, wie lange es bei den Mittelstürmern oft dauert, bis die richtig Traktion bekommen im Männerfußball, dann verstehe ich nicht, warum man da eine KO einräumt. Flinke, dribbelstarke Außenstürmer haben es da oft leichter als die blutjungen MS, die sich gegen zwei abgewichste IV behaupten müssen. Wer hätte Woltemade diese Entwicklung zugetraut? Wie lange hat TK11 dafür gebraucht, ein gestandener Bundesligastümer zu werden? Gibt so viele Beispiele auf der 9.

Hat Virkus niemanden gefunden, der Boteli auch ohne KO ausleiht? Kaum vorstellbar.

Im schlechtesten Fall kauft Sion ihn und vertickt ihn gleich weiter mit kleinem Aufpreis, wie es mein Vorredner schon andeutete. Ist bspw. für Juve (die angeblich mal interessiert waren) doch kein Geld für einen 2006er, ihn dann für 4 Mio. zu holen und noch zwei weitere Jahre an Sion auszuleihen. Entweder er schreibt eine Kenan Yildiz-Geschichte oder es reicht halt nicht - Geld vernichten sie damit nicht wirklich.

Man fragt sich zunehmend, ob Virkus' Entscheidungen immer die besten aus den vorhandenen Alternativen sind... Was waren die anderen Optionen zu sündhaft teueren Vertragsverlängerungen von Kramer und Neuhaus? Wen hätte man anstelle von Cvancara holen können? Warum hat ein U21-Nationalspieler Fraulo nach keiner schlechten Saison in Holland ein so schlechtes Standing, dass man lieber frühzeitig einen weiteren MF aus der 2.Liga für 4.5 Mio. kauft, obwohl man augenscheinlich ziemlich blank ist?
Oder: Hat man irgendwann mal diskutiert, ein mutiges Trainerprojekt wie Hürzeler zu wagen anstatt auf eine vermeintliche Nummer Sicher zu gehen?

Leider ist unsere Kommunikation völlig intransparent, weil immer nur die gleiche Schallplatte von der bodenständig-biederen Borussia aufgelegt, die alles im Griff hat und auf alles vorbereitet ist. Deswegen weiß man auch gar nicht, wie der „Borussia Weg" denn nun wirklich gelebt wird. Finden da Diskussionen mit dem Trainerteam statt, etwa in die Richtung „den Pesch haltet Ihr für ungeeignet für die Bundesliga, aber das war bei Ullrich ja auch so - warum seid Ihr sicher, dass es jetzt nicht wieder eine Fehleinschätzung ist?"

Ich würde mir sehr einen kompetenten und kommunikationsstarken Sportdirektor für die Borussia wünschen, der Führung ausstrahlt, visionär den Weg weist und auch sportlich mal klare und ehrgeizige Vorgaben macht.
Im Moment wirkt das alles so, als wäre das vordringliche Ziel unserer Führung, dass jeder selbst möglichst fehlerfrei durchs Leben gehen will und jegliches Risiko vermieden wird. Also nur auf sich schaut. Ob das „jaaaaanz ruhich" -Team Rainer & Braut Hannelore oder Virkus mit seinen immer nur kleinsten gemeinsamen Nennern oder der stereotype Beamtenfußball von Seoane - jeder agiert immer so, dass er schon die größtmögliche Rechtfertigungsgrundlage in der Tasche hat, wenn was schiefgeht.

Und wenn das von der kompletten Führung vorgelebt wird, quasi Unternehmenskultur ist, wie soll da plötzlich eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die ganz anders agiert? Die mutig ist. Wo eben nicht jeder nur auf sich schaut. Wo man lieber große Ziele angreift und das Scheitern dazu gehört, als nach dem Erreichen des Minimalziels die Arbeit einstellt.

Die Boteli-Leihe ist nicht der Anlass für meine Kritik; da kennen wir die Modalitäten ja auch nicht. Bei der bisherigen Performance von Virkus wäre es nur keine große Überraschung, wenn er auch da wieder seine Überforderung gezeigt hätte.


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