Nato beitritte der letzten 25 jahre (BORUSSEN)

Jever, Mittwoch, 05.03.2025, 00:04 ( vor 10 Tagen ) @ silent_bob

Die Russen bzw. Putin musste sich das bis ca. Mitte der 0er Jahre aufgrund eigener Schwäche gefallen lassen, die Ukraine ist für die jedoch die absolut letzte rote Linie gewesen.

Was heißt "mussten sich das gefallen lassen"? Souveräne Staaten entscheiden nun mal selbst, welchem Bündnis sie sich anschließen. Und vor allem die Balten und Polen hatten mit den Russen ja so ihre Erfahrungen gemacht, so das deren "Angebot" nicht wirklich attraktiv war. Christian Lindner würde dazu sagen: "Das regelt der Markt". Alle Nato-Beitritte wurden von demokratisch gewählten Regierungen vollzogen, in Ungarn und Slowenien gab es zusätzlich auch noch Volksabstimmungen, die deutlich mit JA ausfielen. Logisch, das so ein Konzept in Moskau eher skeptisch betrachtet wird.

Ich war von 2002-2006 mehrmals in Lettland, zweimal davon im Osten des Landes, wo fast nur ethnische Russen wohnen. Mit Lettisch kommt man da im Zweifel nicht weit. Alle Letten, mit denen ich mich damals unterhalten habe meinten, EU-Beitritt ist ne gute Sache, kann man ruhig machen, aber die Nato-Mitgliedschaft ist lebenswichtig. Als die Rote Armee 1991 abgezogen ist standen an den Straßenrändern jubelnde Menschen, die den LKW-Kolonnen hintergeguckt haben. Da sind Soldaten ausgestiegen und sagten zu den Feiernden: "Feiert, so lange ihr noch könnt, wir kommen bald wieder". Da in Ost-Lettland mangels Letten fast alle Schlüsselstellen des öffentlichen Lebens (Bürgermeister, Polizeichef, etc.) mit Russen besetzt sind, förderte das Vertrauen nicht unbedingt. Alle mit denen ich gesprochen hatte waren sicher, das jeder von denen ne Kiste Handgranaten unterm Bett und ne AK47 im Kleiderschrank hat, damit die sofort griffbereit sind wenn das Telefon klingelt und am anderen Ende einer das Codewort nennt. Habe ich damals für leichten Verfolgungswahn nach einem schlechten Traum gehalten, aber der Alptraum wurde 2014 auf der Krim wahr...


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